Pressemeldung Nr. 35 vom

Masern-Impfpflicht:Meta Janssen-Kucz: Mehr Beratung statt Zwang

„Die Debatte über eine mögliche Masern-Impfpflicht ist purer Aktionismus. Grundsätzlich stellt eine Impfpflicht einen Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit dar.“

Darum geht’s

SPD und CDU erwägen eine verpflichtende Masern-Impfung von Kindern.

Das sagen die Grünen

Meta Janssen-Kucz, gesundheitspolitische Sprecherin

„Die Debatte über eine mögliche Masern-Impfpflicht ist purer Aktionismus. Grundsätzlich stellt eine Impfpflicht einen Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit dar. Fakt ist, dass wir mit der derzeitigen Impf-Quote nur knapp unter dem angestrebten und effektivsten Schutz der Bevölkerung liegen. Angesichts dessen halte ich die Forderung nach einer Verpflichtung für unverhältnismäßig.“

„Was wir brauchen, sind keine Sanktionen, sondern eine Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Statt Eltern mit ordnungspolitischen Mitteln in die Praxen zu zwingen, müssen Prävention und Information weiter ausgebaut werden. Impfskeptiker bringt man nicht durch Zwang zum Umdenken, sondern durch eine umfassende Beratung.“

„Bisher gibt es auf dem Markt nur Dreifachimpfstoffe. Wenn also die Bundesregierung eine Masernimpfpflicht einführen will, muss sie auch eine Impfpflicht für Mumps und Röteln einführen. Das wird in der aktuellen Diskussion verschwiegen.“

Zum Hintergrund

Für einen effektiven Schutz der Bevölkerung müssen 95% mit zwei Impfungen versorgt sein. Derzeit liegt Deutschland mit 94% nur knapp darunter. In Niedersachsen haben zwar 97% der Kinder die erste, aber nur 93% die zweite Impfung bekommen.

Zurück zum Pressearchiv