Pressemeldung Nr. 829 vom

"Langzeitgebühr ist populistischer Unfug" - Grüne sehen Druck auf einkommensschwache Studenten wachsen

Gegen die Einführung von Studiengebühren für sogenannte Langzeitstudenten hat sich die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne ausgesprochen. "Die Gebühr ist ein populistischer Unfug, der für die Hochsc...

Gegen die Einführung von Studiengebühren für sogenannte Langzeitstudenten hat sich die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne ausgesprochen. "Die Gebühr ist ein populistischer Unfug, der für die Hochschulen einen nicht geringen Verwaltungsaufwand mit sich bringt", erklärte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Michel Golibrzuch am Montag in Hannover.
Anders als Baden-Württemberg erhebe Niedersachsen bereits seit Jahren einen umstrittenen Verwaltungskostenbeitrag. Aufgrund dieser Regelung sei die Mehrzahl von "Pro forma-Studenten", die lediglich die finanziellen Vorteile einer Immatrikulation in Anspruch nehmen wollten, bereits ausgeschieden. Golibrzuch: "Und für die berühmten Beispielfälle von Studierenden zwischen dem 20. und 40. Semester braucht man keine Gebühr, sondern die Exmatrikulation, weil eine ernsthafte Studienabsicht nicht mehr nachgewiesen werden kann."
Der Grünen-Politiker äußerte die Befürchtung, dass von einer Langzeitgebühr vor allem einkommensschwache Studenten getroffen würden. So müssten sich aktuell zwei Drittel aller Studierenden durch Jobs das Studium verdienen, 18 Prozent finanzierten sich gar komplett selbst. Krankheiten, persönliche Schicksalsschläge oder das Auslaufen des ohnehin meist spärlichen Bafögs führten schnell zu einer Überschreitung der Regelstudienzeit um mehr als vier Semester. Golibrzuch: "Nicht immer gilt in solchen Situationen der erste Gedanke dem dann notwendigen Ausnahmeantrag."

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