Pressemeldung Nr. 1059 vom

"Land sollte auf Studiengebühr verzichten" - Grüne: Oppermanns Regelung trifft nicht nur Langzeitstudierende

Nach dem generellen Beschluss des SPD-Parteitags gegen Studiengebühren hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne die Landesregierung aufgefordert, ihr Modell einer Gebühr für "Langzeitstudierende"...

Nach dem generellen Beschluss des SPD-Parteitags gegen Studiengebühren hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne die Landesregierung aufgefordert, ihr Modell einer Gebühr für "Langzeitstudierende" zurückzuziehen. "Weder an den niedersächsischen Hochschulen noch in der eigenen Partei findet Wissenschaftsminister Oppermann Unterstützung für seine unausgegorenen Pläne", erklärte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion Michel Golibrzuch am Donnerstag in Hannover.
Der Grünen-Politiker betonte, mit der in Niedersachsen geplanten Regelung werde ein Studienplatzwechsel künftig finanziell bestraft. Während das Bafög-Amt vier Semester anrechne und Studierende auch nach einem Fachwechsel weiter unterstütze, wären die Oppermannschen "Toleranzsemester" damit bereits aufgezehrt. Golibrzuch: "Jede weitere Verzögerung, etwa weil man zur Finanzierung des Studiums Jobben muss, wird dann sofort mit Gebühren belastet."
Problematisch sei dies vor allem deshalb, weil es im Land viel zu wenig Studienplätze an Fachhochschulen gäbe und Studienanfänger entgegen ihrer Neigung häufig in die Universitäten ausweichen würden. Hier sei die Abbrecherquote dann besonders hoch. Als Wissenschaftsminister habe es Oppermann bisher nicht geschafft, ein nachfragegerechtes Studien-angebot in Niedersachsen zu schaffen. Auch verweist der Grünen-Abgeordnete darauf, dass die SPD-Fraktion trotz zahlreicher Eingaben an den Zuschusskürzungen für die Studentenwerke festhalte. Aufgrund des zusätzlichen Verlustes von Beitragszahlern, die sich wegen der Langzeitgebühr aus den Hochschulen zurückziehen würden, drohten jetzt Preis- und Beitragserhöhungen der Studentenwerke. Golibrzuch: "Die Langzeit-Studiengebühr trifft somit alle Studierenden."

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