Pressemeldung Nr. 47 vom

Neues G 9 bringt Nachhaltigkeit und Entlastung:Korter: Rot-grüne Koalition vollzieht Abkehr vom Turbo-Abitur

„Ab dem Schuljahr 2015/16 wollen wir die Schulzeit an den Gymnasien wieder auf neun Jahre verlängern und die Zahl der Pflichtwochenstunden in den Jahrgängen 5 bis 10 auf maximal 30 reduzieren. Damit werden die Schülerinnen und Schüler gerade in der Phase der Pubertät deutlich entlastet.“

Darum geht's

Die Kultusministerin hat heute den Abschlussbericht der Expertenrunde des Dialogforums „Gymnasium gemeinsam stärken“ vorgelegt. Die Fraktionen von Grünen und SPD haben sich darauf verständigt, die wesentlichen Vorschläge der Expertenrunde zu übernehmen.

Das sagen die Grünen

Ina Korter, schulpolitische Sprecherin

„Wir begrüßen, dass die Expertenrunde fundierte Vorschläge erarbeitet hat, die zu einem Abbau von Stress, zu mehr Flexibilität und zu einem nachhaltigeren Lernen an den Gymnasien beitragen. Wir greifen diese Vorschläge auf und wollen sie zügig umsetzen.“

„Ab dem Schuljahr 2015/16 wollen wir die Schulzeit an den Gymnasien wieder auf neun Jahre verlängern und die Zahl der Pflichtwochenstunden in den Jahrgängen 5 bis 10 auf maximal 30 reduzieren. Damit werden die Schülerinnen und Schüler gerade in der Phase der Pubertät deutlich entlastet.“

„Zugleich wollen wir besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler unterstützen, die den 11. Schuljahrgang überspringen möchten. Wir nehmen damit mehr Rücksicht auf die individuelle Leistungsfähigkeit und ermöglichen auch künftig ein Abitur schon nach 12 Jahren.“

„Wir wollen für mehr individuelle Förderung sorgen. Dafür sollen die Gymnasien pro Schuljahrgang zwei zusätzliche Lehrerstunden erhalten. Diese können sie als Budget eigenverantwortlich einsetzen, zum Beispiel um sogenannte Abschulungen zu vermeiden und das Überspringen beim Eintritt in die Oberstufe zu unterstützen.“

„In der Oberstufe sollen die Kurse auf erhöhtem Anforderungsniveau künftig fünf statt vier Wochenstunden umfassen. Die Kurse auf grundlegendem Niveau sollen auf drei reduziert werden. Dadurch wollen wir vertiefendes Lernen fördern. Die Zahl der Klausuren wollen wir reduzieren und dafür andere Formen der Leistungsfeststellung zulassen.“

Zum Hintergrund

Vor elf Jahren hatte die damalige CDU/FDP-geführte Landesregierung die Schulzeit zum Abitur verkürzt und zugleich durch eine Veränderung der gymnasialen Oberstufe die quantitativen Prüfungsanforderungen deutlich verschärft. Dies hatte zu einem erheblichen Stress für die Schülerinnen und Schüler geführt und war  auch bei den Eltern zunehmend auf  Kritik gestoßen.

Durch die geplanten Veränderungen ergeben sich auch Entlastungen für die Lehrkräfte an den Gymnasien – weniger Kurse mit verbessertem Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern und effizienterer Vorbereitung sowie weniger Korrekturaufwand.

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