Sander darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen:Kein Powerbootrennen im Biosphärenreservat Elbtalaue
„Für einen Umweltminister müsste es eine besondere Frage der Ehre sein, ein solches Hochgeschwindigkeitsrennen nicht im Biosphärenreservat stattfinden zu lassen. Der Naturschutz muss in der Elbtalaue Vorfahrt haben“, so Christian Meyer.
Die Landtagsgrünen machen ein für den 24. Mai 2008 geplantes Powerbootrennen im Biosphärenreservat Elbtalaue zum Thema im Landtag. Das Rennen mit über sechzig hoch motorisierten Schnellbooten auf der Elbe zwischen Dömitz und Geesthacht sei offenbar vom Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg ohne jede Rücksprache mit niedersächsischen Behörden genehmigt worden, sagte der naturschutzpolitische Sprecher Christian Meyer am Donnerstag in Hannover.
Der Grünen-Politiker möchte nun von der Landesregierung wissen, ob eine solche naturschutzrechtliche Prüfung erforderlich ist und wie die Auswirkungen solcher Rennen auf Anwohner, Erholungssuchende und den national und international geschützten Naturraum Elbtalaue beurteilt werden.
Bezeichnend ist nach Meyers Ansicht die Haltung von Minister Sander, der nur den Bund in der Pflicht sieht, statt mit aller Konsequenz an einem Verbot der Veranstaltung zu arbeiten. Besonders pikant sei, dass Deutschland am selben Tag Gastgeber der UN-Naturschutzkonferenz sei. "Für einen Umweltminister müsste es eine besondere Frage der Ehre sein, ein solches Hochgeschwindigkeitsrennen nicht im Biosphärenreservat stattfinden zu lassen. Der Naturschutz muss in der Elbtalaue Vorfahrt haben."
Bisher habe es die Bundesregierung versäumt, eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung für Motorboote auf der Elbe festzusetzen. "Damit ist die Elbe die einzige Wasserrennstrecke in Deutschland", sagte der Grünen-Politiker und unterstützt die in der Region erhobene Forderung nach einem generellen Tempolimit von 20 km/h auf der Elbe.