Jeversches Wochenblatt vom 3.12.04: Mehr über Innenstadt reden - Filiz Polat (MdL) informierte sich über Denkmalschutz

Jever/ch ? Auf Einladung der Ratsfraktion der jeverschen Grünen kam Filiz Polat zu einem Antrittsbesuch nach Jever (wir berichteten). Filiz Polat (Foto) ist mit 26 Jahren jüngste Abgeordnete des niede...

Jever/ch – Auf Einladung der Ratsfraktion der jeverschen Grünen kam Filiz Polat zu einem Antrittsbesuch nach Jever (wir berichteten). Filiz Polat (Foto) ist mit 26 Jahren jüngste Abgeordnete des niedersächsischen Landtags und Nachrückerin für Rebecca Harms. Sie lebt in Bramsche und ist baupolitische Sprecherin, besonders für den Bereich des Denkmalschutzes, sowie Mitglied des Petitionsausschusses.
Erste Gespräche führte sie beim Landkreis Friesland im Büro von Dr. Martin Dehrendorf. Dabei begleiteten sie die Ratsmitglieder Sabine Glaum und Bernhard Schwanzar aus Jever. Übereinstimmung bestand darin, dass Denkmalpflege Substanzerhaltung sei und "kein Schnickschnack". Man müsse das Vorurteil abbauen, dass Denkmalschutz teuer sei. Ein guter Architekt, so hieß es, sei ein hervorragender Steuerberater, denn 90 Prozent der Investitionen könne man von der Steuer absetzen. Außerdem gebe es noch Zuschüsse des Landkreises und der Stadt. Weiter stimmte man darin überein, dass mehr Städtebaumittel in den Erhalt der Innenstädte fließen müssten, als Gegengewicht zum Bauen auf der grünen Wiese. Es gebe aber auch dort Möglichkeiten der Energieeinsparung durch Verdichtung. In Niedersachsen bemühten sich die Grünen gerade um die Installierung eines Landesdenkmalbeirates, den man sich auch auf Kreisebene vorstellen könne.
Ebenso könnten denkmalpflegerische Wettbewerbe zur verstärkten Wertschätzung alter Baudenkmäler beitragen. Auf jeden Fall sei Denkmalschutz eine Wertsteigerung, neben dem Erhalt des Kulturgu-tes für nachfolgende Generationen. Mehr Untersuchungen und weniger Rechtsnormen, so die Formel. Bezogen auf die jeversche Innenstadt bedeute dies, dass man hier mehr über Qualität, Kundenfreundlichkeit und Attraktivität diskutieren müsse und weniger über die Parkplatzsituation und den Bebauungsplan an der Sillensteder Straße. Bei der durch den Brand freigewordenen Fläche an der St.-Annen-Straße bestehe man nicht nur auf einer Einhausung, sondern auf der Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs, um der historischen Altstadt gerecht zu werden.
Das Sanierungsgebiet III wurde anschließend von Bauamtsleiter Manfred Röben im Sitzungssaaal des Rathauses vorgestellt. Die Grünen hofften, so heißt es in einer Pressemitteilung, dass nicht nur in die Sanierung des Platzes, sondern auch in die Sanierung der ihn umgebenden Häuser Geld fließe.
Letzte Station des Besuches von Filiz Polat war dann eine Schlossführung, bei der sich die Abgeordnete über die Finanzierung dieser Landesimmobilie informierte. Filiz Polat versprach Unterstützung bei der Lösung anstehender Probleme.
Ein Foto von der Besichtigung ist als Anlage beigefügt.

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