Pressemeldung Nr. 200 vom

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen - Die Augen vor sexualisierter Gewalt nicht verschließen

„Dass in diesem Jahr das Schwerpunktthema sexualisierte Gewalt gewählt wurde, ist mutig, überfällig und richtig, wir dürfen die Bekämpfung häuslicher Gewalt insbesondere in Paarbeziehungen nicht der gesellschaftlichen Wahrnehmung entziehen.“

Darum geht’s

Die Vereinten Nationen erklärten 1999 den 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Rund um diesen Tag rückt in diesen Jahr das Thema sexualisierte Gewalt in den Mittelpunkt, das sonst ein Schattendasein fristet.

Das sagen die Grünen

Elke Twesten, frauenpolitische Sprecherin

„Dass in diesem Jahr das Schwerpunktthema sexualisierte Gewalt gewählt wurde, ist mutig, überfällig und richtig, wir dürfen die Bekämpfung häuslicher Gewalt insbesondere in Paarbeziehungen nicht der gesellschaftlichen Wahrnehmung entziehen.“

„Vergewaltigung ist alles andere als ein Kavaliersdelikt, sexualisierte Gewalt wird von zu vielen Vorurteilen bestimmt. Betroffene Frauen und Mädchen sehen sich allzu oft dem Vorwurf ausgesetzt, falsche Aussagen zu machen oder durch ihre Kleidung und ihr Verhalten eine Mitschuld an der Tat zu tragen.“

Zum Hintergrund

Neuere Studien zeigen, dass mittlerweile bereits jede dritte Frau in Deutschland mit Gewalterfahrungen im engeren Familienumfeld konfrontiert wird und das in allen gesellschaftlichen Bereichen. Nur fünf Prozent aller vergewaltigten Frauen trauen sich, eine Vergewaltigung anzuzeigen, weniger als ein Prozent der Täter werden verurteilt. Die konsequente, zielgenaue und verlässliche Förderung der Frauen- und Mädchenhäuser sowie der 39 Gewaltberatungsstellen im Land ist wichtiger denn je, denn die aktuellen Zahlen über das Ausmaß häuslicher Gewalt in Niedersachsen sprechen für sich: In den Jahren 2007 bis 2012 haben rund 163.000 von Gewalt betroffene Frauen die Beratungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch genommen. In diesem Zeitraum sind rund 14.000 Frauen mit rund 12.800 Kindern in die niedersächsischen Frauenhäuser geflüchtet. Daneben ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Zurück zum Pressearchiv