Moorbrand bei Meppen:Imke Byl: Bundeswehr darf sich nicht vor Kompensation der Umwelt- und Klimaschäden drücken
Der Umweltschaden am Hochmoor Tinner Dose muss unverzüglich saniert werden, da muss es im nächsten Jahr losgehen. Erst mal 10 Jahre schauen und dann weiter überlegen ist keine Option. Die Bundeswehr hat den Schaden verursacht und muss ihn nun so gut wie möglich beheben.
Darum geht´s
Der Moorbrand im Emsland hat das Hochmoor Tinner Dose schwer geschädigt und einen erheblichen Ausstoß klimaschädlicher Gase verursacht.
Die Grünen fordern, dass die Bundeswehr komplett für die entstandenen Umwelt- und Klimaschäden aufkommt und diese ausgeglichen werden. Dazu hat die Landesregierung heute (Mittwoch) im Umweltausschuss unterrichtet. Im Rahmen eines Monitorings sollen demnach die ökologischen Schäden des Moorbrands in den nächsten 10 Jahren ermittelt werden.
Das sagen die Grünen
Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin
„Der Umweltschaden am Hochmoor Tinner Dose muss unverzüglich saniert werden, da muss es im nächsten Jahr losgehen. Erst mal 10 Jahre schauen und dann weiter überlegen ist keine Option. Die Bundeswehr hat den Schaden verursacht und muss ihn nun so gut wie möglich beheben. Das Schadensausmaß muss schnellstmöglich und von unabhängiger Seite erfasst werden, um ein konkretes Sanierungskonzept gemeinsam mit Naturschutzbehörden und Umweltverbänden zu erarbeiten.“
„Beim Moorbrand wurden voraussichtlich um die 1,2 Mio. Tonnen des Klimagases CO2 freigesetzt, das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß einer Stadt wie Oldenburg. Doch die Bundeswehr hat immer noch nicht zugesichert, für diesen riesigen Schaden aufzukommen. Hier muss das Land unbedingt Druck machen. Nötig sind auch Maßnahmen, mit denen der entstandene Klimaschaden durch aktiven Klimaschutz kompensiert werden kann.“
Hintergrund
Nach Angaben der Bundeswehr hat sich der Moorbrand auf einer Fläche von rund 1.000 Hektar bis zu 60 Zentimeter tief in den Boden gefressen, teilweise sei das Feuer auch noch tiefer vorgedrungen, das erklärte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag. Unabhängige Expertinnen und Experten wurden zur Bewertung des Umweltschadens bislang jedoch nicht hinzugezogen.
Das Hochmoor ist ein wertvolles Naturschutzgebiet. Das Feuer hat den Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen zerstört. Das Löschwasser für die Brandbekämpfung wurde teils aus oberirdischen und stark nährstoffhaltigen Gewässern entnommen, was den kargen Moorboden überdüngt. Ob das geschädigte Moor tatsächlich jemals vollständig regeneriert werden kann, ist völlig offen. Erfahrungen mit der Wiederherstellung von verbrannten Mooren gibt es kaum.