Iburg "wuchert zu wenig mit den eigenen Pfunden" - Diskussion über Entwicklung der Stadt

Artikels aus der NOZ vom 10.12.2004 Bad Iburg (erk) Ein kleiner Kreis von Kennern der Materie hatte sich mit der Landtagsabgeordneten Filiz Polat in Bad Iburg getroffen, um über eine "nachhaltige...

Artikels aus der NOZ vom 10.12.2004
Bad Iburg (erk)
Ein kleiner Kreis von Kennern der Materie hatte sich mit der Landtagsabgeordneten Filiz Polat in Bad Iburg getroffen, um über eine "nachhaltige Siedlungspolitik auf kommunaler regionaler Ebene" zu diskutieren. Gemeinsames Ziel: den Flächenverbrauch durch Gewerbe- und Einzelhandelsansiedlungen nachhaltig zu verringern.

Lothar Rottmann, Kreiskassierer der Grünen, und Annette Niermann, Mitglied der Grünen im Bad Iburger Rat, fassten zunächst den Entwicklungsstand zusammen. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass die in letzter Zeit viel diskutierte Ansiedlung eines Einkaufszentrums mit einem Aldi- und einem Lidl-Markt keinen Sinn mache.
Vor allem der Konkurrenzkampf zwischen den Kommunen, so Filiz Polat, führe zu immer mehr Flächenerschließungen und -versiegelungen. "Mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer versuchen die Kommunen ihren Haushalt zu stabilisieren." Dieser Tendenz könne man mit verschiedenen Maßnahmen begegnen. Langfristig kann den Gemeinden nach Polats Überzeugung nur eine Reform der Grundsteuer helfen. Verschiedene Kommunen versuchen jetzt bereits durch Absprachen und Zusammenarbeit bei gemeinsamen Projekten Geld zu sparen.
Das Gebot der Stunde sei die Stärkung der Innenstädte. Das dafür notwendige Einzelhandelskonzept müsse neben Fachleuten aus der Wirtschaft vor allem Vertreter des Handels und der Bürger an einen Tisch bringen. Warum, so fragten sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde, folge Bad Iburg nicht endlich dem Beispiel anderer Kommunen, die ihre Einkaufszentren längst zu Fußgängerzonen erklärt hätten?
Gerade Bad Iburg "wuchert viel zu wenig mit seinen Pfunden". Die reizvolle Landschaft in der Umgebung und auch das Schloss müssten in alle Überlegungen einbezogen werden. Auf diese Weise könnten Forderungen und Wünsche der Bürger Bad Iburgs erfüllt werden. Und gleichzeitig würde man den Flächenverbrauch in der Randzone der Kommune vermeiden sowie einen Beitrag zum Erhalt einer intakten Umwelt leisten.

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