GRÜNE zu Gender Pay Gap: Frauen in Niedersachsen schlecht bezahlt
Die Landtagsgrünen kritisieren die Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung, die dazu führt, dass Frauen in Niedersachsen weniger verdienen als in den meisten anderen Bundesländern und sogar schlechter dran sind als im Vorjahr. Nach aktuellen Erhebungen verdienen sie 24,3 Prozent weniger als Männer.
23.3.2012: Fraktionsübergreifende Aktion zum Equal Pay Day - Aufruf der weiblichen Abgeorneten des Landtages:
Heute am Equal-Pay-Day, dem Tag, der 1966 u.a. von amerikanischen Frauen- und Bürgerrechtsorganisationen ins Leben gerufen wurde und an dem Frauen in Deutschland erst den Gehaltsstand erreichen, den Männer schon am 31. Dezember 2011 erlangt haben,
haben wir uns zu einer fraktionsübergreifenden Fotoaktion entschieden, um auf die besonders in Deutschland und Niedersachsen eklatanten Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen hinzuweisen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist eine der elementarsten Forderungen, um unsere Gesellschaft in Zukunft gleichberechtigt zu gestalten, und bildet angesichts des Fachkräftemangels und des demographischen Faktors die Basis für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes.
PM vom 21.3.2012
Die Landtagsgrünen kritisieren die Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung, die dazu führt, dass Frauen in Niedersachsen weniger verdienen als in den meisten anderen Bundesländern und erneut schlechter dran sind als im Vorjahr. Anlass sind die aktuellen Erhebungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN), nach denen Frauen hierzulande 24,3 Prozent weniger verdienen als Männer. Damit belegt Niedersachsen im Bundesvergleich Platz elf. "Frauen-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik müssen endlich zusammen gedacht werden", sagte die frauenpolitische Sprecherin Elke Twesten am Mittwoch (heute) in Hannover. "Wer keinen Betreuungsplatz für seine Kinder hat, kann oft nur einen unterbezahlten Teilzeitjob annehmen."
Niedersachsen weise die zweitschlechteste Betreuungsquote für Kinder in ganz Deutschland auf. Das führe dazu, dass mit 85 Prozent der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten überdurchschnittlich hoch ist. "Dabei wollen Frauen mehr und besser bezahlt arbeiten", sagte Twesten. Laut LSKN-Bericht haben sich im Jahr 2009 rund 200.000 Teilzeitbeschäftigte in Niedersachsen eine deutliche Ausweitung ihrer Arbeitszeit gewünscht.
Seit dem Bekanntwerden der Ergebnisse der beiden Studien der Bundesagentur für Arbeit und des Instituts McKinsey wisse auch die Landesregierung, dass es vor allem die Frauen sind, mit denen Niedersachsen dem Fachkräftemangel begegnen kann. Bis zu 2,1 Millionen Arbeitsplätze könnten bis 2025 besetzt werden, würden sich die Rahmenbedingungen für Frauen verbessern, sagte die Grünen-Politikerin. Es sei höchste Zeit, dass die Landesregierung endlich damit beginnt, eine aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben, die die Wirtschaftskraft Niedersachsens stärkt und für mehr Entgeltgleichheit sorgt.