Statement:Grüne: Zeit, dass sich mehr Räder drehen – Deutlich mehr Investitionen in Radverkehr nötig

„Wir alle wissen, mit dem Fahrrad ist man am gesündesten und günstigsten unterwegs.“

Zum Weltfahrradtag 2020 am kommenden Mittwoch (3. Juni) fordern die Grünen im Landtag eine wesentlich stärkere Förderung des Radverkehrs in Niedersachsen. Angesichts des hohen Bedarfs müssten die Mittel für Investitionen in den Radverkehr von derzeit gerade mal 10 Millionen deutlich auf 60 Millionen Euro erhöht werden.

Detlev Schulz-Hendel, verkehrspolitischer Sprecher:

„Wir alle wissen, mit dem Fahrrad ist man am gesündesten und günstigsten unterwegs. Damit mehr Menschen Fahrrad fahren, braucht es bessere Fahrradwege. Die Corona-Krise verstärkt die vielen Probleme der Fahrradinfrastruktur: zu wenige, zu schmale und sanierungsbedürftige Radwege. Neue temporäre Pop-up-Radwege sind eine wichtige Maßnahme. Denn wir brauchen mehr Platz für das Fahrrad. Den Ankündigungen des Verkehrsministers Althusmann, Niedersachsen zum Fahrradland Nummer 1 zu machen, müssen nun auch Gestaltungswille und Handeln folgen. In der Verkehrspolitik in Niedersachsen darf der Radverkehr nicht weiter dem Autoverkehr untergeordnet werden. Es fehlt aber bisher vor allem am Engagement des Verkehrsministers und am Geld. Wir Grüne fordern eine Versechsfachung der bisherigen Landesmittel für die Radwegeinfrastruktur auf 60 Millionen jährlich. Also klotzen statt kleckern, damit dauerhaft die Menschen in Niedersachsen auf sicheren und breiteren Radwegen unterwegs sein können. Zwei Drittel der 60 Mio. Euro sind für Bau neuer und Sanierung alter Radwege vorgesehen. 15 Mio. Euro planen wir für Radschnellwege ein. Sie sind die Fahrradautobahnen der Zukunft, deshalb müssen wir Radschnellwege massiv ausbauen. Hinzu kommen 5 Mio. Euro für ein landesweites Fahrrad-Mobilitätskonzept.

Außerdem ist es an der Zeit, dass Fahrräder in allen Zügen des Nahverkehrs kostenlos mitgenommen werden können. Im Moment gelten auf einer Strecke von 100 Kilometern im Zug durch Niedersachsen völlig unterschiedliche Tarifregelungen für die Fahrrad-Mitnahme. Zu allen genannten Maßnahmen liegen von uns Grünen seit Jahren die Vorschläge vor. Was bisher fehlt, ist der Wille der Landesregierung. Aber die Krise sollte deshalb unbedingt eine Chance zum Umdenken sein: Zeit, dass sich mehr Räder drehen! Wenn die Regierung für den in Sonntagsreden immer wieder gepriesenen Radverkehr im Alltag nur mit halb so viel Engagement herangehen würde wie an eine ökologisch und ökonomisch unsinnige Auto-Abwrackprämie, wäre für Umwelt, Klima und Mobilität in Niedersachsen viel gewonnen.“

Hintergrund

Am 03. Juni ist Weltfahrradtag. Die Vereinten Nationen haben den Tag im Jahr 2018 ins Leben gerufen, um für die Vorteile des Fahrradfahrens zu werben.

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