Verzögerungen bei Genehmigung des Tiefwasserhafens selbst verursacht:GRÜNE werfen Sander billige Polemik gegen Naturschutz vor

Als "billige Polemik gegen den Naturschutz" bezeichnen die Landtagsgrünen die Äußerungen des niedersächsischen Umweltministers zum Schutz von vier seltenen Rohrdommelpärchen, die im - an den geplanten Tiefwasserhafen angrenzenden - Voslapper Groden brüten.

Allein der Umweltminister sei an den jetzt auftretenden Verzögerungen im Genehmigungsverfahren für den Jade-Weser-Port verantwortlich, sagte der hafenpolitische Sprecher Hans-Joachim Janßen am Freitag in Hannover. "Minister Sander hat seit Jahren die von Umweltverbänden erhobene Forderung, den Voslapper Groden als EU-Vogelschutzgebiet auszuweisen, ignoriert."

Auf Kritik bei den Landtagsgrünen stößt auch die Ankündigung des Ministers, jetzt mit einer Lärmschutzwand das Problem lösen zu wollen. "Eine fachliche Prüfung liegt dem jedenfalls nicht zu Grunde. Möglicherweise könnte die Lärmschutzwand die Vögel mehr beeinträchtigen, als die vorbeifahrende Bahn." Stattdessen müsse jetzt unverzüglich ein von Fachleuten erstelltes Konzept zum Schutz dieser sehr seltenen Vogelart vorgelegt werden, forderte der Grünen-Politiker.

Es liege in der Verantwortung der Landesregierung die Folgewirkungen des Tiefwasserhafens zu berücksichtigen. Dabei müssten sowohl die berechtigten Interessen der Anwohner, etwa beim Lärmschutz, als auch der Schutz der Natur berücksichtigt werden.

"Auch dieser Versuch Sanders, den Naturschutz gegen die Menschen auszuspielen ist völlig unangebracht und hilft niemandem weiter", sagte Janßen.