Pressemeldung Nr. 1060 vom

GRÜNE werfen Landesregierung Auskunftsverweigerung vor - Jagdforschung als Sparkasse für Wunschaufträge der Landesjägerschaft?

Als Auskunftsverweigerung werten die Landtagsgrünen die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage über die Verwendung von Landesmitteln für die sogenannte "Jagdforschung" in Niedersachsen. Lediglic...

Als Auskunftsverweigerung werten die Landtagsgrünen die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage über die Verwendung von Landesmitteln für die sogenannte "Jagdforschung" in Niedersachsen. Lediglich für das laufende Haushaltsjahr werden darin Ausgaben von rund DM 600.000 belegt, die weitgehend an das Institut für Wildtierforschung in Hannover gegangen sind. Über die Ausgaben der letzten zehn Jahre wird dagegen nicht informiert. Begründung des Landwirtschaftsministeriums: "Eine detaillierte Auflistung hierzu wäre zu aufwändig und umfangreich."
Der landwirtschaftspolitische Sprecher Hans-Jürgen Klein schätzt die Summe auf über 7 Millionen DM und zweifelt an der sinnvollen Verwendung. "Zum Beispiel war die jüngst mit 320.000 DM finanzierte Studie über mögliche Einflüsse von Windkraftanlagen auf heimische Niederwildarten überflüssig", sagte der Grünen-Abgeordnete am Donnerstag (heute) in Hannover. Die "mageren Ergebnisse" der seit April 2001 vorliegenden Studie rechtfertigten nicht die Kosten.
Klein: "Das Geld ist zum Fenster rausgeworfen. Andere Projekte der Jagdforschung sind mit Skepsis zu beurteilen. Die Tatsache, dass das Land nicht über die Aufträge der letzten Jahre informiert, verstärkt diese Skepsis. Der Haushaltstitel dient offenbar als Sparkasse, um
Wunschaufträge der hiesigen Landesjägerschaft abzuarbeiten und das Institut für Wildtierforschung mit Projektmitteln zu finanzieren."
Die Grünen kündigten weitere Anfragen an, um "Licht in das Unterholz der Jagdforschung" zu bingen.

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