Pressemeldung Nr. 1088 vom

GRÜNE: Traurige Bilanz nach 20 Jahren Moorschutzprogramm - Ein Fünftel der Moorflächen verloren

Eine traurige Bilanz von 20 Jahren Moorschutzprogramm in Niedersachsen haben die Landtagsgrünen gezogen. Der "rapide Schwund" der niedersächsischen Hochmoore sei nicht gestoppt worden, sagte die umwel...

Eine traurige Bilanz von 20 Jahren Moorschutzprogramm in Niedersachsen haben die Landtagsgrünen gezogen. Der "rapide Schwund" der niedersächsischen Hochmoore sei nicht gestoppt worden, sagte die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Dorothea Steiner am Mittwoch (heute) in Hannover. Ein Fünftel der Moorflächen sei in den letzten 20 Jahren verschwunden. "Die Landesregierung muss die Ziele des Moorschutzprogramms endlich konsequent umsetzen und die Moorlandschaft erhalten. Es reicht nicht aus, den Schutz auf einzelne Alibiflächen zu beschränken," sagte die Grünen-Politikerin. Die Landesregierung ignoriere, dass durch Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung weiterhin Moorflächen in Niedersachsen zerstört werden.
Steiner kritisierte, dass Hochmoor-Grünland umgebrochen und als Güllenachweisfläche benutzt wird. Beim genehmigten Torfabbau sei immer wieder festzustellen, dass sich Unternehmen nicht an die Auflagen hielten, indem sie tiefer abbauten als zulässig. Auch die vereinbarte Renaturierung werfe immer wieder Probleme auf. Regeneration und Wiedervernässung von abgetorften Flächen finde in zu geringem Umfang statt.
Auch im neuen Landesraumordnungsprogramm würden die "Ziele des niedersächsischen Moorschutzprogramms untergepflügt", sagte die Grüne. Gegen das Votum betroffener Landkreise sollen im Westen Niedersachsens auf Druck des Wirtschaftsministeriums neue Torf-abbauflächen ausgewiesen werden, selbst wenn nur noch kümmerliche Moorflächen vorhanden seien.
In einem parlamentarischen Antrag hatten die Grünen bereits 1998 gefordert, im Weser-Ems-Raum ein Großschutzgebietssystem "Niedersächsische Moorlandschaft" einzurichten und keine neuen Torfabbauflächen mehr auszuweisen. Steiner warf der SPD-Fraktion vor, seit dreieinhalb Jahren die Beratung dieses Antrags im Landtag zu verzögern. "Das Moorschutzprogramm verkümmert zu einer Sprechblase!"

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