Korter: „Diese Aufgabe ist keine Nebensache“:Grüne: Start der Anlaufstelle für Missbrauch und Diskriminierung seit langem überfällig
Die Landtagsgrünen haben den von Kultusminister Althusmann angekündigten Start der neuen landesweiten Anlaufstelle bei Missbrauch und Diskriminierung an Schulen als längst überfälligen Schritt begrüßt.
Die Landtagsgrünen haben den von Kultusminister Althusmann angekündigten Start der neuen landesweiten Anlaufstelle bei Missbrauch und Diskriminierung an Schulen als längst überfälligen Schritt begrüßt. Angesichts immer neuer, auch schwerwiegender Fälle von sexuell motiviertem Fehlverhalten oder diskriminierenden Verhaltens einzelner Lehrkräfte sei es höchste Zeit, dass das Land deutlich Gesicht zeige und öffentlich ein klares Signal setze, sagte die schulpolitische Sprecherin Ina Korter heute in Hannover. Sie freue sich, dass die Landesregierung nun endlich den auf eine Initiative der Grünen zurückgehenden Beschluss des Landtages umsetzen wolle.
"Es wird höchste Zeit, dass gehandelt wird. Der Bedarf ist deutlich: Zurzeit sind neun Strafverfahren und 26 Disziplinarverfahren gegen Lehrkräfte anhängig. Zwölf davon sind allein von November 2011 bis heute neu hinzu gekommen", so Korter. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine aktuelle Anfrage der Grünen hervor. In fünf dieser Fälle seien Strafverfahren eingeleitet worden.
Als unglücklich bezeichnete die Schulexpertin der Grünen die geplante Besetzung der Stelle mit der Leiterin des Ministerbüros, wenn diese zukünftig beide Aufgaben parallel wahrnehmen solle. "Die leitende Person muss in der Öffentlichkeit für die neue Aufgabe stehen und nicht vor allem die Leiterin des Ministerbüros sein. Ich halte die Doppelfunktion nicht nur wegen der damit zum Ausdruck gebrachten Nachrangigkeit für problematisch, sondern auch deshalb, weil die Anlaufstelle auf das Vertrauen der Hilfesuchenden angewiesen ist. Da kann die starke Nähe zum Minister kontraproduktiv wirken", so Korter.