Pressemeldung Nr. 543 vom

GRÜNE protestieren mit nächtlichem Waldspaziergang gegen Betretungsverbot

Exklusivrechte für Jäger ausgeweitetAuf einem nächtlichen Waldspaziergang durch das Große Holz bei Ditterke im Landkreis Hannover haben die Landtagsgrünen heute (Dienstag) gegen den Plan der Landesr...

Auf einem nächtlichen Waldspaziergang durch das Große Holz bei Ditterke im Landkreis Hannover haben die Landtagsgrünen heute (Dienstag) gegen den Plan der Landesregierung protestiert, im neuen Waldgesetz den Zugang zu den niedersächsischen Wäldern zu beschränken.
Aus Haftungsgründen ist vorgesehen, dass nach Einbruch der Dunkelheit nur noch Fahr- und Wanderwege betreten werden dürfen.
Der landwirtschaftspolitische Sprecher Hans-Jürgen Klein sieht in der Regelung einen weiteren Vorstoß, der Jägerschaft Exklusivrechte für die Waldnutzung zu gewähren. "59 000 niedersächsische Jäger haben eine starke Lobby. In der Anhörung des Gesetzentwurfs hatten die Interessenvertreter sogar gefordert, dass Äcker, Wiesen und Weiden während der Morgen- und Abenddämmerung nicht betreten werden dürfen."
Die als Begründung angeführten, nach Kleins Meinung ohnehin geringen Haftungsrisiken, könnten versicherungstechnisch entschärft werden. "Mit ca. 60 Mark pro Hektar fördert das Land jährlich den Privatwald. Eine Versicherung würde einen Bruchteil davon kosten."
Klein erneuerte zugleich die Kritik, dass die für die naturnahe Bewirtschaftung von Wäldern angestrebten LOEWE-Standards (LOEWE= Langfristige Ökoloische Waldentwicklung) im Gegensatz zu anderen Bundesländern im neuen niedersächsischen Waldgesetz nur unzureichend umgesetzt werden.
Das beiliegende Foto zeigt Ulrike Fink (Fraktionsreferentin), Gisela Witte (OV Gehrden), Wigbert Mecke (Fraktionsreferent), Angelika Schwarzer-Riemer (Kreistagsfraktion Hannover) und Hans-Jürgen Klein (MdL, forstpolitischer Sprecher) und eine große Schüssel Waldmeisterbowle

Zurück zum Pressearchiv