Statement:Grüne: Präsident der Landesjägerschaft muss zur Sachdebatte zurückkehren
In den vergangenen Wochen war der Umgang der Landesjägerschaft mit den Plänen der rot-grünen Landesregierung schlicht unredlich. Anstatt sich mit dem aktuellen Stand der Debatte zu beschäftigen, arbeitet Dammann-Tamke bis zum heutigen Tag mit Falschinformationen, Überspitzungen und Diffamierungen. Seine Behauptung, wir Grüne zielten auf die Abschaffung der Jagd ab, entbehrt jeder Grundlage.
Die Fraktionen von SPD und Grünen haben sich auf Eckpunkte für eine Modernisierung des Jagdgesetzes verständigt. Die Vorhaben sollen gewährleisten, dass bei der Jagd Tierschutz besser berücksichtigt werden kann. Dazu sagt Christian Schroeder, Sprecher für Tierschutz und Jagd der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
Die Jagd ist ein emotionales Thema. Für die, die jagen, wie auch für ihre Kritiker*innen. Ich fordere den Präsidenten der Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, auf, zur Sachdebatte zurückzukehren. In den vergangenen Wochen war der Umgang der Landesjägerschaft mit den Plänen der rot-grünen Landesregierung schlicht unredlich. Anstatt sich mit dem aktuellen Stand der Debatte zu beschäftigen, arbeitet Dammann-Tamke bis zum heutigen Tag mit Falschinformationen, Überspitzungen und Diffamierungen. Seine Behauptung, wir Grüne zielten auf die Abschaffung der Jagd ab, entbehrt jeder Grundlage. Dammann-Tamkes Äußerungen lassen glauben, wir Grüne unternähmen einen Angriff auf den ländlichen Raum – das dient erkennbar vor allem der Mobilisierung von Protest vor der Bundestagswahl. Und das alles um den Preis, sich die Wirklichkeit zurechtzubiegen, wie es ihm ins Konzept passt.
Die konkreten Pläne und Vorschläge für ein modernes, tierschutzgerechtes Jagdgesetz liegen auf dem Tisch. Jede und jeder kann jetzt endgültig nachvollziehen, dass sich Dammann-Tamke in maßloser und unsachlicher Kritik vergaloppiert hat.
Mehr Tierschutz bei der Jagd – das war und bleibt das Ziel von uns Grünen. Diesem Ziel sind wir ein ganzes Stück nähergekommen. Künftig rücken einzelne Jagdmethoden wie Totschlagfallen, der Einsatz von Hunden im Naturerdbau und das Jagdgatter stärker in den Blick. Schließlich ist es auch an der Zeit, den Abschuss von Haustieren im Revier zu verbieten bzw. stark einzuschränken. Einige der bisherigen Jagdpraktiken sind schlicht nicht mehr zeitgemäß und großen Teilen der Bevölkerung kaum vermittelbar.
Die Jagd in Niedersachsen muss mit der Zeit gehen. Längst haben sich viele andere Bundesländer auf den Weg gemacht, höhere Tierschutz-Standards einzuführen. Niedersachsen hinkt bislang noch hinterher, geht jetzt aber erste Schritte. Wir Grüne wollen, dass die wichtige Arbeit der Jäger*innen breitere Anerkennung in der Gesellschaft erfährt. Dafür ist mehr Tierschutz unverzichtbar. So liegt die geplanten Modernisierung beim Jagdgesetz eben auch im Interesse der vielen Jäger*innen in Niedersachsen.