Pressemeldung Nr. 458 vom

Es darf keine Rückendeckung für unmoralische Praktiken in der Fleischindustrie geben :GRÜNE nach neuen Vorwürfen gegen Grotelüschen: McAllister muss sich von Ministerin trennen

Nach neuen Enthüllungen über die Verstrickung der niedersächsischen Landwirtschafts-ministerin Astrid Grotelüschen in die unseriösen Geschäftspraktiken der Fleischindustrie sehen die Landtagsgrünen „verschärften Handlungsbedarf“ für den Ministerpräsidenten.

Nach neuen Enthüllungen über die Verstrickung der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen in die unseriösen Geschäftspraktiken der Fleischindustrie sehen die Landtagsgrünen "verschärften Handlungsbedarf" für den Ministerpräsidenten. "Wenn es zutrifft, dass die Ministerin in ihrer Zeit als Prokuristin persönlich Dumpinglöhne und ausbeuterische Arbeitsbedingungen verantwortet hat, gibt es für Herrn McAllister keinen Entscheidungsspielraum", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher Enno
Hagenah
am Mittwoch (heute) in Hannover. "Der Ministerpräsident muss sich umgehend von seinem Kabinettsmitglied trennen. Andernfalls wird er sich dem Vorwurf stellen müssen, den unsozialen und unmoralischen Praktiken und Hungerlöhnen in der Fleischindustrie Rückendeckung zu geben."

Hintergrund der Grünen-Forderung ist ein aktueller NDR-Bericht wonach verschiedene Zeugen aussagen, dass sie in einem Unternehmen in dem Frau Grotelüschen vor ihrem Ministeramt als Prokuristin tätig war, zu einem Stundenlohn von durchschnittlich 3,50 Euro arbeiten mussten.

Hagenah erinnerte die hiesigen Regierungsfraktionen an die von ihnen selbst – im Ausschuss und in der Landtagssitzung - genannten engen Maßstäbe für das, was akzeptabel sei oder nicht. "Die FDP im Landtag hat fünf Euro Stundenlohn als Dumpinglohn bezeichnet und die CDU hat erklärt, wenn jemand mit Hungerlöhnen Menschen ausbeutet, dann müssten wir gemeinsam dagegen vorgehen. Wenn das ernst gemeint war, kann die Ministerin nach den jetzt veröffentlichten Zeugenaussagen nicht mehr im Amt bleiben", sagte der Grünen-Politiker.

Mit der Personalie Grotelüschen sei der gesamten Agrarbranche des Landes ein schwerer Schaden zugefügt worden. Sowohl die Glaubwürdigkeit in den Tierschutz als auch das Vertrauen in die Landesregierung, für einen sozialen und gesetzlich einwandfreien Rahmen der Arbeitsbedingungen zu sorgen, seien erschüttert, sagte Hagenah.

Zurück zum Pressearchiv