Pressemeldung Nr. 857 vom

GRÜNE: Mehr Arbeitsplätze durch Anreizsysteme - Landesinitiative "OrientierungsZeit" gefordert

Ein Bonussystem für Arbeitszeitverkürzung und die Ausweitung von Kombilöhnen sollen nach Vorstellung der Landtagsgrünen für mehr Beschäftigung in Niedersachsen sorgen. Unternehmen sollen angeregt werd...

Ein Bonussystem für Arbeitszeitverkürzung und die Ausweitung von Kombilöhnen sollen nach Vorstellung der Landtagsgrünen für mehr Beschäftigung in Niedersachsen sorgen. Unternehmen sollen angeregt werden, Überstunden abzubauen, Wochenarbeitszeit zu reduzieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Ein entsprechendes Programm, das als Antrag in den Landtag geht, stellte heute (Dienstag) die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Brigitte Pothmer in Hannover vor.
"Den Arbeitslosen müssen Brücken in den ersten Arbeitsmarkt gebaut werden", sagte die Grünen-Politikerin und verwies darauf, dass das Landesarbeitsamt allein für den Bereich Kombilöhne ein Potenzial von 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Niedersachsen prognostiziert.
Um die Beschäftigungsnachfrage insbesondere von arbeitslosen Jugendlichen zu decken, fordern die Grünen weitergehend eine Landesinitiative "OrientierungsZeit". Unversorgten Jugendlichen soll die Möglichkeit eröffnet werden, auf lokaler Ebene in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und Wirtschaftsbranchen zu arbeiten. Pothmer: "Ziel ist die Integration der Jugendlichen in das Gemeinwesen, sie sollen praktische Erfahrungen sammeln und sich auch fachlich qualifizieren können."
Es sei überfällig, das unüberschaubare Feld der Angebote und Anlaufstellen auf lokaler Ebene zu ordnen. "Es muss endlich eine zentrale Beratung geben, die durch den Angebots-Dschungel lotst." Ob dies mit den von der Landesregierung geplanten neuen Jugendbüros gelingt, bezweifelte Pothmer allerdings.
Die Grünen-Politikerin erneuerte ihre Kritik an Ministerpräsident Gabriels Forderung nach schärferen Sanktionen gegen jugendliche Arbeitslose. Das eigentliche Problem sei der Mangel an Arbeitsplätzen und nicht die angebliche Faulheit der Jugendlichen. "Wenn schon über Vergeltungsmaßnahmen für Untätigkeit nachgedacht wird, dann gehört eher die für Arbeit zuständige Sozialministerin Trauernicht auf den Prüfstand." Die Ministerin hätte längst mit konkreten Vorschlägen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit für eine konstruktivere Diskussion im Bündnis für Arbeit sorgen können.

dk

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