Pressemeldung Nr. 394 vom

Immer mehr Schüler vom Gymnasium an die Realschule überwiesen:GRÜNE: Landesregierung ohne Konzept gegen hohen Druck am Turbo-Gymnasium

„Besorgniserregend“ ist nach Ansicht der schulpolitischen Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter die steigende Zahl der Schülerinnen und Schüler, die am Gymnasium scheitern.

"Besorgniserregend" ist nach Ansicht der schulpolitischen Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter die steigende Zahl der Schülerinnen und Schüler, die am Gymnasium scheitern. "Die Landesregierung muss endlich ein Konzept vorlegen, mit dem der überhöhte Druck am Turbo-Gymnasium abgebaut wird. Die Kultusministerin darf nicht tatenlos zusehen, wie immer mehr Schülerinnen und Schüler auf der Strecke bleiben", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag (heute) in Hannover.

Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage geht hervor, dass von 2005 bis 2008 die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die vom Gymnasium auf eine Realschule überwiesen worden sind, um 43,8 Prozent von 3.015 auf 4.329 gestiegen ist; die Zahl der Gymnasiasten, die nach der 6. Klasse auf eine Realschule wechseln mussten, sogar um 58 Prozent.

Die Gymnasien müssten endlich zu echten, pädagogisch rhythmisierten Ganztagsschulen ausgebaut werden, forderte Korter. Dass die Kultusministerin nicht einmal Zahlen vorlegen konnte, an wie vielen Gymnasien es bei Nachmittagsunterricht eine ausreichende Mittagspause und ein warmes Mittagessen gibt, sei empörend. "Mit Desinteresse ignoriert die Kultusministerin, was ihre verfehlte Reformpolitik in den Schulen anrichtet". An vielen Schulen gebe es auch bei einem Acht-Stunden-Tag gerade mal eine 15-minütige Mittagspause. Da könnten die Schüler weder in Ruhe essen noch sich entspannen oder austoben.

Die eigenverantwortlichen Gymnasien müssten selbst entscheiden können, ob sie das Abitur nach 12 oder 13 Jahren vergeben wollen, forderte die Grünen-Politikerin abschließend.

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