Grüne kritisieren Schließung von Güterverkehrsstellen der Bahn - In Niedersachsen hunderte Firmen betroffen

Die Landtagsgrünen haben die geplante Schließung von Güterverkehrsstellen der Deutschen Bahn AG scharf kritisiert. "Angesichts der aktuellen Verkehrsprognosen, die ein weiteres Wachstum des Transportaufkommens anzeigen, ist das genau die falsche Konsequenz", sagte der verkehrspolitische Sprecher Stefan Wenzel am Donnerstag (heute) in Hannover.
Vielmehr müsse die Service- und Preisgestaltung verbessert werden, damit der Verkehr von der Straße auf die Schiene geholt wird. Der Grünen-Politiker kritisiert auch, dass es im Vorfeld der Kündigung offenbar keinerlei Gespräche mit den Unternehmensvertretern gegeben hat.
Die Bahn plant im Rahmen des Rationalisierungsprogramms MORA C bundesweit 730 Güterverkehrsstellen zu schließen; darunter 41 von 190 Güterverkehrsstellen in Niedersachsen. Betroffen von dieser Maßnahme sind Sägewerke, Hafenanlagen, Raiffeisenmärkte, Papierwerke und viele andere Unternehmen.

Wenzel zeigte sich verwundert über die Ankündigung einiger DB-Cargo-Niederlassungen, dass auch die Infrastruktur der Güterverkehrsstellen aufgegeben werden solle. Der Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG hatte in einem Schreiben an Mitglieder des Bundestages noch mitgeteilt, dass lediglich die Bedienung der Güterverkehrsstellen aufgegeben werden solle. Es sei merkwürdig, dass die DB Cargo AG sich zu Angelegenheiten äußere, die ganz offensichtlich zum Geschäftsbereich der DB Netz AG gehören.
Der Grünen-Politiker forderte die niedersächsische Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die Bedienung von Güterverkehrsstellen nur beendet wird, wenn Wettbewerber der DB Cargo AG die Abwicklung der Aufträge auf der Schiene übernehmen. Dabei müsse jegliche Diskriminierung von Wettbewerbern ausgeschlossen sein. Die Infrastruktur müsse in jedem Fall erhalten werden.
Mit einer Kleinen Anfrage fordert der Grünen-Politiker jetzt Aufklärung über die Bahn-Pläne und die Aktivitäten der Landesregierung.
Gö