GRÜNE kritisieren "Meinungs-Murks" mit Kommunalwahlumfrage

Die Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Rebecca Harms hat von der niedersächsischen SPD Aufklärung über Widersprüche im Zusammenhang mit der am Donnerstag letzter Woche vorgestellten Kommunalwahlumfrage gefordert. Auch NDR und Infratest hätten Widersprüche auszuräumen, sagte die Grünen-Politikerin am Wochenende in Hannover. "Offensichtlich wurde hier Meinungs-Murks betrieben. Der Verdacht, dass die Vermischung von Aufträgen an das Meinungsforschungsinstitut absichtlich geschehen sei, schadet nicht nur dem Renommee der drei Beteiligten, sondern verschärft den Eindruck, dass Umfragen gerade vor Wahlen nicht neutral sind," sagte Harms. Es entstehe der Eindruck, dass Meinungsforscher auch Meinungsmacher sind.
Entgegen den Erklärungen von Infratest und NDR hatte SPD-Landesgeschäftsführer Wiese laut Zeitungsberichten erklärt, dass seine Partei sehr wohl vom Auftrag der Sendeanstalt an das Institut wusste. Die Befragungen wurden offensichtlich zeitgleich und zum Teil mit dem gleichen Publikum durchgeführt.
Harms bezeichnete es als Unverfrorenheit, wenn Wiese nun quasi händereibend erkläre, dass der NDR-Auftrag der SPD große Kosten erspart habe.
Die Grünen-Politikerin kritisierte zugleich die selektive Vorstellung der Umfrageergebnisse in der NDR-Fernsehberichterstattung. Sowohl über die Kompetenzbewertungen als auch zu anderen Befragungen seien wiederum nur die Werte der beiden großen Parteien präsentiert worden.