Statement:Grüne: Kinderbetreuung muss auch Eltern in besonderen Problemlagen im Blick haben – Hilfe durch Corona-Elterngeld und Anspruch auf Freistellungen

„Die Entlastung der Familien bei der Kinderbetreuung wird allmählich auch in Niedersachsen angepackt.“

Mit der Betreuung kleiner Kinder in der Corona-Krise wurden Eltern wochenlang allein gelassen. Bei den ersten Lockerungen der Schutzmaßnahmen blendeten Bund und Länder das Thema völlig aus. Die Kitas bleiben vorerst dicht. Nach öffentlichem Druck und Protesten von Eltern gibt es erste Vorschläge. Niedersachsen erwägt die Option, private Betreuung in kleinen festen Gruppen zuzulassen. Die ist aus Sicht der Grünen im Landtag nur ein erster kleiner Schritt. In den Blick genommen gehören Eltern in besonderen Problemlagen, Kinder, die selber zur Corona-Risikogruppe gehören oder in sozial schwierigen Verhältnissen leben.

Volker Bajus, familienpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag:

„Die Entlastung der Familien bei der Kinderbetreuung wird allmählich auch in Niedersachsen angepackt. Aber es brauchen alle Kinder und Eltern eine klare Perspektive, welche Angebote im Kita-Betrieb wann wieder machbar sind. Und vor allem Eltern in besonderen Problemlagen brauchen Hilfen. Das gilt für Kinder, die selber aufgrund von Vorerkrankungen zu Risikogruppen gehören; auch Kinder mit Behinderungen gehören häufig dazu. Das bedeutet, dass deren Eltern weder die bisherige Notbetreuung oder auch die neuen Modelle in Kleingruppen womöglich gar nicht in Anspruch nehmen können. Wenn sie berufstätig sind, aber ihre Kinder selber betreuen müssen, brauchen sie einen Freistellungsanspruch und eine finanzielle Unterstützung, wenn der Lohn ausfällt. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, sich in den nächsten Gesprächen mit dem Bund und den anderen Ländern für ein solches Corona-Elterngeld einzusetzen.

Private Betreuungsgruppen sind ein wichtiger erster Schritt. Da die Notbetreuung der Kinder schon jetzt an räumliche Grenzen stößt, sollte die Landesregierung auch Alternativen prüfen, z. B. bei Museen, Bildungsstätten und anderen Lernorten. Wenn jetzt nach und nach immer mehr Eltern wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, wächst der Bedarf an Betreuung, solange die Kitas nicht wieder voll öffnen können. Und dies ist bis auf weiteres überhaupt nicht absehbar.“

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