Pressemeldung Nr. 461 vom

Konzern will Ausnahmegenehmigung für die Verpressung der Salzabwässer - Weitere Grund- und Trinkwasserversalzung droht:GRÜNE: K+S Anträge für Pipelines „taktisches Manöver“

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat die Ankündigung des Salzkonzerns K + S, den Bau von zwei Pipelines zur Entsorgung der Laugen der Kaliwerke in Hessen und Thüringen vorbereiten zu wollen, als „taktisches Manöver“ bezeichnet.

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat die Ankündigung des Salzkonzerns K + S, den Bau von zwei Pipelines zur Entsorgung der Laugen der Kaliwerke in Hessen und Thüringen vorbereiten zu wollen, als "taktisches Manöver" bezeichnet. "Mit der Vorbereitung entsprechender Anträge will der Konzern erreichen, dass die hessischen Behörden eine neue Ausnahmegenehmigung für die Verpressung der Salzabwässer erteilen", sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag (heute) in Hannover. "Hier wird eine rein virtuelle Problemlösung angeboten, um die Öffentlichkeit zu täuschen und sich einen genehmigungsrechtlichen Vorteil zu verschaffen."

Wenzel wies darauf hin, dass K+S weiterhin die vom Runden Tisch im Frühjahr vorgelegte Lösung ablehne, nach der alle Möglichkeiten zur Reduktion der flüssigen Abfälle ausgeschöpft werden sollten und nur für den unvermeidbaren Rest eine Pipeline zur Nordsee eingeplant ist. "Wenn die Firma jetzt erklärt, dass sie nur die Anträge erarbeitet, aber noch nicht weiß, ob diese auch wirklich zur Genehmigung eingereicht werden, kann das nur bedeuten, dass das Abwasser weiter in den Untergrund verpresst werden soll", sagte der Grünen-Politiker. Damit werde aber die Versalzung von Trinkwasservorräten weiter fortgesetzt. Völlig unakzeptabel sei eine Laugenpipeline zur Oberweser, weil dadurch langfristig die Versalzung der Weser festgeschrieben werde und das Ziel, dem Fluss wieder zur Süßwasserqualität zu verhelfen, in diesem Jahrhundert nicht mehr erreicht werden könne.

Wenzel bezeichnete die von K+S vor zwei Jahren angebotenen Maßnahmen zur Reduzierung der Salzabwässer um 50 Prozent bis 2015 als nicht ausreichend. Zwar würde dann weniger Lauge in den Untergrund verpresst, aber die Belastung der Weser durch die Salzlaugen würde dadurch nicht reduziert. Einer Fernleitung zur Nordsee könne nur zugestimmt werden, wenn vorher alle Möglichkeiten der Vermeidung von Salzabwässern ausgeschöpft seien. Der Grünen-Politiker sieht dafür ein Potenzial von bis zu 90 Prozent Reduktion.

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