Pressemeldung Nr. 364 vom

Scharfe Kritik an Bundesanstalt:GRÜNE: Gorleben gleiche Tropfsteinhöhle wie Asse?!

Scharfe Kritik an den Stellungnahmen der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) zur Eignung des Atommülllagers in Gorleben kommt von den Landtagsgrünen.

Scharfe Kritik an den Stellungnahmen der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) zur Eignung des Atommülllagers in Gorleben kommt von den Landtagsgrünen. Der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel sieht darin den Anlass "für berechtigte Zweifel an der wissenschaftlichen Seriösität" dieser Bundesbehörde. "Während andere Akteure noch schamhaft von Weitererkundung sprechen, stellt die Behörde von Wirtschaftsminister Glos schon Blankoschecks aus", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch (heute) in Hannover.

Wenzel erinnerte daran, dass die BGR seinerzeit auch den Salzstock Asse für sicher erklärt hat. Das Endlager-Symposium am letzten Wochenende in Berlin habe aber in erschreckender Weise deutlich gemacht, dass die Bundesanstalt zu einer Fehleranalyse nicht bereit sei. BGR-Experten hätten Antworten auf diesbezügliche Fragen ebenso verweigert, wie der ehemalige Direktor des Instituts für Tieflagerung, Prof. Kühn. "Bei dem Salzstock in Gorleben scheint es sich um eine ähnliche Tropfsteinhöhle zu handeln, wie bei der Asse", sagte der Grünen-Politiker. Er verwies auf mehrere Expertisen über diesbezügliche Laugenfunde, Laugeneinschlüsse und Gasblasen in Gorleben.

 Bislang bekannte Untersuchungen zeigten zudem, dass der Salzstock Gorleben über kein schützendes Deckgebirge verfügt. Auf dem Salzstock stünden bis über 100 Meter mächtige Grundwasser führende Schmelzwassersande. Die diversen Schichtungen wiesen Risse und Klüfte auf. Wenzel: "Das erinnert in fataler Weise an die ersten Befunde aus der Asse. Und die Wissenschaftler, die die Asse für sicher erklärt haben, waren auch die großen Wortführer beim Standort Gorleben."

Nach dem Desaster in der Asse müssen die Parallelen zu Gorleben gründlich aufgearbeitet werden, fordert Wenzel. Die Unterlagen zu der damaligen Standortentscheidung der Landesregierung müssten lückenlos vorgelegt werden. Dabei geht es auch um die betreffenden Kabinettsprotokolle, die Unterlagen des Interministeriellen Arbeitskreises IMAK und der Weizsäcker-Kommission sowie die Handakten von Ministerpräsident Albrecht und alle wissenschaftlichen Gutachten.

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