Bustour gegen Gewalt gegen Frauen:GRÜNE: Frauenhaus-Finanzierung bundesweit sichern – jetzt!
„Für die Unterbringung und fachgerechte Versorgung der Frauen und Kinder ist eine ordentliche und sichere Finanzierung die Grundvoraussetzung. Wir brauchen dringend eine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung, die allen Einrichtungen endlich Planungssicherheit gibt“, so Anja Piel.
Darum geht’s
Der Bus der Frauenhäuser in Deutschland hat im Rahmen der Tour „16 Tage - 16 Bundesländer - Tour der autonomen Frauenhäuser“
heute in Hannover Halt gemacht. Mit der Aktion quer durch die Republik fordern die Frauenhäuser eine gesetzliche Regelung ihrer Finanzierung und einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu einem Frauenhaus für alle schutzsuchenden Frauen und ihre Kinder.
Das sagen die Grünen
Anja Piel, Fraktionsvorsitzende
„Es ist wichtig, dass die Frauenhäuser mitten in der Stadt auf ihre leider immer noch unverzichtbare Arbeit für von Gewalt betroffene Frauen aufmerksam machen. Für die Unterbringung und fachgerechte Versorgung der Frauen und Kinder ist eine ordentliche und sichere Finanzierung die Grundvoraussetzung. Wir brauchen dringend eine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung, die allen Einrichtungen endlich Planungssicherheit gibt.“
Elke Twesten, frauenpolitische Sprecherin
„Wir erarbeiten derzeit in Niedersachsen eine neue Richtlinie, die dem tatsächlichen Bedarf der Frauenhäuser und Beratungsstellen gerecht wird. Die Problemlagen der schutzsuchenden Frauen in den vergangenen Jahren sind komplexer geworden, die Einrichtungen müssen auch auf den aktuell zu beobachtenden erhöhten Unterstützungsbedarf von Flüchtlingsfrauen reagieren. Wir wollen auch weiterhin die Funktionsfähigkeit der Frauenhäuser sicherstellen!“
Hintergrund
Jede vierte Frau erlebt Gewalt. Rund 18.000 Frauen mit ebenso vielen Kindern flüchten jährlich in Deutschland in ein Frauenhaus. Trotz des hohen Bedarfs ist für die Mitarbeiterinnen die Finanzierung der Häuser seit 40 Jahren mit einem hohen Kraftaufwand verbunden, weil es keine finanzielle Sicherheit aus der öffentlichen Hand gibt und die Häuser sich aus bis zu vier verschiedenen Töpfen finanzieren (freiwillige Zuschüsse des Landes, der Kommunen, Tagesgeldsatzabrechnungen und Spenden). Damit sich die Einrichtungen auf ihre originären Aufgaben, Betreuung und Begleitung von Frauen und Kindern, konzentrieren können, fordern die Frauenhäuser mit ihrer Bustour durch die 16 Bundesländer eine gesetzliche Lösung ein. Niedersachsen entwickelt aktuell eine neue Richtlinie für seine 41 Frauenhäuser, die 38 Gewaltberatungsstellen und 29 BISS-Stellen.
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