Pressemeldung Nr. 331 vom

GRÜNE fordern verstärkte Anstrengungen für Gleichstellung von Frauen im Polizeidienst

Landesbeauftragte soll für mehr weibliches Führungspersonal sorgen ? Wo bleibt die erste Polizeipräsidentin? Die Landtagsgrünen fordern von der Landesregierung verstärkte Anstrengungen zur Durchsetz...

Die Landtagsgrünen fordern von der Landesregierung verstärkte Anstrengungen zur Durchsetzung der gesetzlich garantierten beruflichen Gleichstellung von Frauen im Polizeidienst. Auf einer Tagung der Fraktion zur "Arbeitssituation der Frauen in der niedersächsischen Polizei" am (heutigen) Donnerstag in Hannover kritisierte die innenpolitische Sprecherin Silke Stokar den "Karrierestau für Polizistinnen".
Zwar würden zunehmend Frauen eingestellt, im gehobenen Dienst betrage der Anteil jedoch immer noch lediglich drei bis vier Prozent. Im höheren Dienst seien weibliche Beamte nur bis zur Besoldungsgruppe A 14 vorgedrungen. "In den Führungspositionen darüber sind die Männer unter sich", sagte die Grünen-Politikerin. Bisher gebe es in Niedersachsen weder eine Polizeiinspektionsleiterin noch eine Hundertschaftführerin. In attraktiven Arbeitsbereichen mit guten Aufstiegsmöglichkeiten wie Dienststellen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität oder im Landeskriminalamt hätten Frauen noch nicht einmal die mittlere Führungsebene erreicht.
Stokar: "In der Männerdomäne Polizei reichen die bisherigen Gleichstellungsstrategien nicht aus." Deshalb sprechen die Grünen sich für die Einsetzung einer Landesfrauenbeauftragten für das Polizeiwesen aus. Das Innenministerium sollte mit einem detaillierten Konzept zur Gleichstellung moderne Fördermaßnahmen wie das "Mentoring" landesweit einführen. Dabei werden neue oder junge Kolleginnen von erfahrenen Mitarbeitern begleitet, die ihnen die für ihren Job wichtigen Infokanäle eröffnen, in das interne, ungeschriebene Regelwerk einführen, bei Problemen beraten und bei der Karriereplanung helfen.
Der von der Landesregierung bereits vor zwei Jahren per Beschluss aufgenommene Leitgedanke des "Gender Mainstreaming", mit dem Gleichstellungspolitik als Querschnittsaufgabe definiert und ausdrücklich in sämtliche politische Konzepte und Maßnahmen einbezogen wird, sollte endlich in allen Bereichen der Landespolizei zur Anwendung kommen, forderte die Grüne.
Stokar: "Seit bald 50 Jahren gibt es weibliche Beamte in der niedersächsischen Polizei. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass bei der nächsten anstehenden Besetzung für die Leitung eines Polizeipräsidiums eine Frau nominiert wird."

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