Regierung darf Studierende nicht länger hinhalten:Grüne fordern schnelle Entscheidung für Verlängerung der Regelstudienzeit
„Wir Grünen haben bereits im April einen Antrag zur Verlängerung der Regelstudienzeit in den Landtag eingebracht.“
Darum geht‘s
Mittlerweile bereits elf Bundesländer haben wegen der Einschränkungen in der Corona-Pandemie die Studierenden entlastet und die Regelstudienzeit an den Hochschulen um ein Semester verlängert. In Niedersachsen hat Wissenschaftsminister Thümler aufgrund des öffentlichen Drucks eine solche Maßnahme zwar in Aussicht gestellt. Allerdings soll erst irgendwann im kommenden Jahr eine Entscheidung fallen. Dies ist aus Sicht der Grünen im Landtag ein unhaltbarer Umgang mit den Sorgen der Studierenden.
Das sagen die Grünen
Eva Viehoff, Sprecherin für Wissenschaft und Hochschulen
„Wir Grünen haben bereits im April einen Antrag zur Verlängerung der Regelstudienzeit in den Landtag eingebracht. Monatelang hat vor allem Thümlers CDU-Fraktion die Beratung und Entscheidung darüber behindert. Jetzt werden die Studierenden auf den Sankt-Nimmerleinstag irgendwann im kommenden Jahr vertröstet. Die Belastungen im Studium durch Corona gab es schon im abgelaufenen Sommersemester. Sie dauern auch weiter an. Insofern brauchen die Studierenden jetzt schnell Klarheit, dass sei ein Semester länger für einen erfolgreichen Studienabschluss Zeit bekommen. Es gibt keine nachvollziehbaren Gründe, warum in Niedersachsen nicht möglich ist, was in elf Bundesländern schon längst entschieden wurde. Mit seinem langwierigen Abwägen und Zögern und seiner fehlenden Entscheidungskraft in der Hochschulpolitik trägt Minister Thümler anscheinend bald stolz die rote Laterne. Doch diese fragwürdige Strategie geht voll auf Kosten der Studierenden.“
Hintergrund
Bislang haben Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein und jüngst auch Rheinland-Pfalz die Regelstudienzeit aufgrund des Corona-Sommersemesters um ein Fachsemester verlängert. Einige Bundesländer haben von den Landtagen ihren Wissenschaftsministerien zusätzlich die Möglichkeit geben lassen, je nach Entwicklung der Corona-Pandemie in den kommenden Semestern erneut eine solche Entlastung zu ermöglichen.
Am 24. April 2020 hat die Grünen-Landtagsfraktion einen Antrag zur Entlastung der Studierenden eingebracht: „Studieren in Zeiten von Corona: Das Sommersemester 2020 nicht auf die Regelstudienzeit anrechnen, Langzeitstudiengebühren aussetzen und Studierende finanziell unterstützen“. Sowohl die niedersächsischen Studierendenvertretungen als auch die Landeshochschulkonferenz fordern ebenfalls, das Sommersemester 2020 nicht auf die Regelstudienzeit anzurechnen.