Pressemeldung Nr. 374 vom

Massentierhaltung fördert gefährliche multiresistente Keime:GRÜNE fordern Register zum Arzneimitteleinsatz in der Landwirtschaft

„Wenn in 85 Prozent der Mastdurchgänge Antibiotika eingesetzt werden und in 73 Prozent der Durchgänge sogar mehr als zwei verschiedene Mittel verabreicht werden, dann birgt das erhebliche Gefahren für die menschliche Gesundheit und muss deutlich reduziert werden", so Christian Meyer.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Christian Meyer hat im Zusammenhang mit den heute (Donnerstag) vorgestellten Erhebungen zum massiven Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung von "erschreckenden Zahlen" gesprochen.

"Wenn in 85 Prozent der Mastdurchgänge Antibiotika eingesetzt werden und in 73 Prozent der Durchgänge sogar mehr als zwei verschiedene Mittel verabreicht werden, dann birgt das erhebliche Gefahren für die menschliche Gesundheit und muss deutlich reduziert werden", sagte der Grünen-Politiker in Hannover. Meyer forderte Landwirtschaftsminister Lindemann auf, in Niedersachsen ein Register zum Arzneimitteleinsatz aufzubauen und einen konkreten Maßnahmenplan zu deren Reduzierung vorzulegen.

Dazu sei es notwendig, vermehrte Kontrollen durchzuführen und auch die Art der Tierhaltung zu verändern. "Industrielle Massentierhaltung mit hochgezüchteten Tieren in engen Beständen fördert den Antibiotikaeinsatz. Deshalb ist die Wende zu einer bäuerlichen, artgerechten Tierhaltung ein wichtiger Baustein für mehr Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier", sagte der Grünen-Politiker.

Die Brisanz der Problematik werde auch durch die heute von Gesundheitsministerin Özkan vorgestellte Studie verdeutlicht , nach der bei Untersuchungen in über 30 Krankenhäusern in Niedersachsen 22 Prozent der multiresistenten Keime bei Menschen aus dem landwirtschaftlichen Bereich gefunden wurden, sagte Meyer.

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