GRÜNE fordern anlässlich des Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe Freilassung des weißrussischen Arztes Bandazhevsky
"Free Bandazhevsky" heißt die Kampagne, die die Europäischen Grünen unterstützen. Anlässlich des 18. Jahrestags des Atomunfalls im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl soll erneut internationaler Dr...
"Free Bandazhevsky" heißt die Kampagne, die die Europäischen Grünen unterstützen. Anlässlich des 18. Jahrestags des Atomunfalls im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl soll erneut internationaler Druck für die Freilassung des weißrussischen Arztes Yuri Bandazhevsky gemacht werden. Rebecca Harms und andere führende Politiker der Europäischen Grünen Partei wollen erreichen, dass dadurch die Regierung Lukaschenko veranlasst wird, die Haft des Arztes und Wissenschaftlers zu beenden.
Der Arzt wurde im Juni 2001 zu acht Jahren Haft verurteilt, im Anschluss an die Haft gilt für ihn ein Berufsverbot in Wissenschaft und Forschung in staatlichen weißrussischen Institutionen.
Rebecca Harms, Spitzenkandidatin der Grünen in der Bundesrepublik für die Europawahl am 13.Juni, hält die Verurteilung und die Haft für einen schweren Verstoß gegen die Menschenrechte: "Bandazhevsky wird zur Last gelegt, sich für die Menschen und besonders die Kinder in den vom Tschernobyl-Fallout verseuchten Gebieten in Weißrussland eingesetzt zu haben. Nur weil er die Wahrheit über die radioaktive Belastung und die Versäumnisse der Regierung gesagt hat, wurde er verurteilt."
Mit Briefen an die Außenminister und Menschenrechtsbeauftragten der EU-Staaten wollen die Europäischen Grünen gemeinsam mehr diplomatischen Druck für die Freilassung Bandazhevskys erreichen. Bisher seien alle internationalen Bemühungen gescheitert. Der schlechte gesundheitliche Zustand des 46-jährigen erfordere aber neue Anstrengungen. Rebecca Harms will parallel einen Solidaritätsfonds Bandashevsky initiieren, damit der Arzt nach seiner Freilassung seine medizinische Arbeit und Forschung trotz des Berufsverbotes wieder aufnehmen kann.