GRÜNE enttäuscht über Bahn-GesprächWenzel: Gabriel hat sich von Mehdorn über den Tisch ziehen lassen

Enttäuscht über das Ergebnis des Gesprächs zwischen dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gabriel und Bahn-Chef Mehdorn zeigt sich die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem Fahrplanwechsel im Mai 2001 werden etliche Interregio-Verbindungen in Niedersachsen gestrichen. Darüber hinaus denkt die Bahn über weitere Streichungen für Ende 2002 nach. „Der Ministerpräsident hat sich lediglich damit abspeisen lassen, dass sich die Bahn an bereits gemachte Zusagen auch hält und nicht schon im laufenden Fahrplan Verbindungen streicht. Anstatt endlich auf den Tisch zu hauen, hat sich Gabriel von Mehdorn über den Tisch ziehen lassen, “äußert sich Stefan Wenzel, der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion.
Lediglich eine von vier Verbindungen zwischen Oldenburg und Norddeich werde nicht gestrichen. Damit habe die Landesregierung der Zerstörung des Interregio-Netzes nicht Einhalt geboten, bedauert Wenzel. „Der Kahlschlag kommt mit der bahntypischen Verspätung.“
Auch bei den ICE-Expo-Zuschlägen und dem schönen Wochenendticket habe sich die Bahn keinen Zentimeter bewegt, sondern sich mit organisatorischen Problemen herausgeredet. Dabei könne angesichts der mangelnden Besucherströme nicht länger mit einer Lenkungswirkung argumentiert werden. Etliche Menschen würden durch diese Verteuerungen gravierend benachteiligt. RollstuhlfahrerInnen z. B. hätten oft gar keine Alternative zum ICE, da nur diese über ausreichende Zustiegsmöglichkeiten verfügen beklagt Wenzel.