Pressemeldung Nr. 237 vom

Grüne: Entscheidung für SAP "späte Einsicht" " Generalunternehmervertrag des Landes mit Baan war Riesenfehler"

Als ?späte Einsicht? hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne die Entscheidung des Wissenschaftsministeriums bezeichnet, die Universitäten des Landes mit einer Haushaltssoftware der Firma SAP aus...

Als „späte Einsicht“ hat die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Grüne die Entscheidung des Wissenschaftsministeriums bezeichnet, die Universitäten des Landes mit einer Haushaltssoftware der Firma SAP auszustatten. „Das Partnerunternehmen SAP bietet die Gewähr, auch auf mittlere Sicht beratungsfähig zu sein und die Hochschulen auf dem schwierigen Weg einer neuen Haushaltsführung begleiten zu können“, erklärte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Michel Golibrzuch, am Donnerstag in Hannover.
Der Grünen-Politiker bezeichnete den noch von Ministerpräsident Schröder eingefädelten Generalunternehmervertrag des Landes mit der Konkurrenzfirma Baan demgegenüber als „Riesenfehler“. Ohne Not habe sich das Land in die Abhängigkeit eines einzigen Unternehmens begeben und sich von dessen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit abhängig gemacht. Golibrzuch: „Für den Fall eines immer noch drohenden Zusammenbruchs des Baan-Impe-riums wären Lizenzrechte ebenso ungeklärt wie die Weiterentwicklung der Software.“ Trotz gegenteiliger Beteuerungen der Landesregierung fehle es dem Informatikzentrum Niedersachsen (IZN) an der inhaltlichen Kompetenz für diese Aufgabe. Ursächlich hierfür seien die für das IZN geltenden Regelungen des BAT, die nur für Idealisten unter den Software-Experten einen Anreiz darstellten.
Mit der Entscheidung des MWK sieht der Grünen-Abgeordnete auch die Erfahrungen der Modell-Hochschulen bestätigt, die jahrelang die SAP-Software in der kaufmännischen Buchführung erfolgreich erprobt hätten. Bedauerlich sei allerdings, dass die Fachhochschulen vor Jahresfrist noch gezwungen worden seien, die Baan-Software zu installieren. Die jetzt getroffene Auswahl komme im übrigen „zum spätmöglichsten Zeitpunkt“. Golibrzuch: „Den Universitäten bleiben nur noch wenige Monate, um die Mitarbeiter auf das neue System zu schulen.“

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