Pressemeldung Nr. 62 vom

Umweltfachbehörden bluten durch Verlust an Fachkompetenz aus:GRÜNE: Desaster an der Thülsfelder-Talsperre Ergebnis der schwarzgelben Verwaltungsreform

Das Desaster bei der Sanierung der Thülsfelder Talsperre haben die Landtagsgrünen als „Ergebnis der schwarzgelben Reform der Umweltverwaltung“ bezeichnet.

Das Desaster bei der Sanierung der Thülsfelder Talsperre haben die Landtagsgrünen als "Ergebnis der schwarzgelben Reform der Umweltverwaltung" bezeichnet. "Die mangelhafte Planung und Bauausführung bei der Talsperre sind auf den massiven Abbau an Kompetenzen bei den Umweltbehörden zurückzuführen", sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Wenzel am Montag (heute) in Hannover.

Nach Presseberichten seien die Baumängel der Landesbehörde schon frühzeitig bekannt gewesen. Zudem existiere ein Gutachten, wonach nicht die Baufirmen sondern der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN) für die gescheiterte Sanierung der Talsperre verantwortlich sei. Der Versuch der Behörde, gerichtlich gegen die Firmen vorzugehen und sie für die undichte Talsperre verantwortlich zu machen, könne nicht davon ablenken, dass der NLWKN sowohl die Baupläne gebilligt habe als auch die Bauaufsicht hatte. "Es ist kaum vorstellbar, dass während der vierjährigen Bauzeit der Bauherr die Baufortschritte nicht begleitet und kontrolliert hat", sagte Wenzel.

Mit der Einrichtung eines solch unübersichtlichen Großbetriebes habe die Landesregierung einen Irrweg beschritten. Viele kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten in den letzten Jahren wegen schlechter Arbeitsbedingungen und fachlicher Missachtung den NLWKN verlassen. Die Umweltfachbehörden würden durch den ständigen Verlust an Fachkompetenz ausbluten.

Im Fall der Thülsfelder Talsperre kommen zudem massive Versäumnisse bei der Kommunikation mit den betroffenen Gemeinden hinzu. Es sei ein unglaublicher Vorgang, dass erst eine Stunde bevor die Talsperre abgelassen wurde, die Gemeinden darüber unterrichtet wurden. "Das NLWKN hat es versäumt rechtzeitig zu informieren, es konnten keine Vorkehrungen getroffen werden, um den Fisch- und Flussmuschelbestand zu retten", kritisierte Wenzel.

Mit einer Anfrage verlangen die Grünen von der Landesregierung und dem NLWKN Aufklärung um die Vorgänge bei der Sanierung der Talsperre und die zusätzlich entstehenden Kosten des 15-Millionen-Projektes.

Zurück zum Pressearchiv