Plutonium, Laugen und Berichte über Leichenteile – Neue Meldungen und Unklarheiten verlangen Unterrichtung durch den Umweltminister:GRÜNE beantragen Sondersitzung des Umweltausschusses zur Asse
„Die alarmierenden Nachrichten reißen nicht ab. Wir fordern eine sofortige Unterrichtung über alle entsprechenden Vorkommnisse durch Umweltminister Sander“, so Stefan Wenzel.
Nachdem auch in der jüngsten Sitzung des Asse-Untersuchungsausschusses die Mengen deponierten Plutoniums widersprüchlich geblieben sind und nach den Meldungen über eine Zunahme von Laugen und möglicherweise eingelagerter Asche von Leichenteilen im Atommülllager Asse hat der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel für kommende Woche eine Sondersitzung des Umweltausschusses beantragt. "Die alarmierenden Nachrichten reißen nicht ab. Wir fordern eine sofortige Unterrichtung über alle entsprechenden Vorkommnisse durch Umweltminister Sander", sagte der Grünen-Politiker am Freitag (heute) in Hannover. Sollten sich die Meldungen bestätigen, käme "zur ökologischen und politischen Katastrophe jetzt auch noch die moralische Tragödie", sagte der Grünen-Politiker.
Über Jahre und Jahrzehnte sei offenbar versucht worden, brisante Ereignisse zu vertuschen, um die Akzeptanz für die Atomenergie nicht zu gefährden. Sowohl beim damaligen Unfall in Gundremmingen als auch im Zusammenhang mit dem Desaster in der Asse und bei den Störfällen in Krümmel zeige sich das gleiche Muster: "Immer wurde und wird die Öffentlichkeit entweder gar nicht oder unvollständig oder sogar falsch informiert", sagte Wenzel. Um so skandalöser sei es, dass sich die Fraktionen von CDU und FDP weiterhin weigerten, ihre Minister Schawan und Sander zeitnah vor dem Untersuchungsausschuss aussagen zu lassen.