Pressemeldung Nr. 214 vom

Gorleben: Pilotkonditionierungsanlage muss rechtlich überprüft werden

„Bereits jetzt ist mehr als zweifelhaft, ob die Pilotkonditionierungsanlage noch dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht. Ein betriebsbereites Endlager steht frühestens 2040 zur Verfügung. Dann wäre die Genehmigung der Pilotkonditionierungsanlage Gorleben 40 Jahre alt", so Miriam Staudte.

Darum geht's

Knapp 5.000 Bürgerinnen und Bürger fordern die Stilllegung der Pilotkonditionierungsanlage Gorleben (PKA). Die Unterschriftenlisten wurden gestern dem Niedersächsischen Umweltministerium übergeben. Dies ist der Abschluss einer Aktion der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, die unter anderem die vertraglichen Grundlagen der Genehmigung der PKA als sittenwidrig bezeichnet.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin

„Bereits jetzt ist mehr als zweifelhaft, ob die Pilotkonditionierungsanlage noch dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht. Ein betriebsbereites Endlager steht frühestens 2040 zur Verfügung. Dann wäre die Genehmigung der Pilotkonditionierungsanlage Gorleben 40 Jahre alt.“

„Eine Pilotkonditionierungsanlage macht nur an einem endgültigen Endlagerstandort Sinn. Dieser Standort soll mit dem neuen Endlagersuchverfahren ja erst ausgewählt werden. Die Anlage in Gorleben ist überholt und mit einer ergebnisoffenen Endlagersuche nicht vereinbar. Alle rechtlichen Möglichkeiten müssen ausgeschöpft werden.“

Zum Hintergrund

Das Genehmigungsverfahren der Pilotkonditionierungsanlage wurde im Jahr 2000 nach rechtlichen Auseinandersetzungen abgeschlossen, die ersten beiden Teilgenehmigungen wurden 1990 bzw. 1994 erteilt. 

In Deutschland existiert bislang kein Endlager für hochradioaktive Abfälle, es sind weder ein potentieller Standort noch die geologischen und sonstigen Einlagerungsanforderungen für ein zukünftiges Endlager bekannt. 

Die Pilotkonditionierungsanlage Gorleben wurde errichtet, um die Umverpackung von Atommüll zu erproben. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg bezeichnet die Anlage als Gelenkstelle zwischen Castor-Zwischenlager und Endlagerung. Diese überflüssige Atomanlage ist Teil der Infrastruktur in Gorleben, die bislang trotz aller geologischen Bedenken die Vorfestlegung auf den Standort Gorleben zementiert.

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