Pressemeldung Nr. 459 vom

Oberschule kann schnell zur neuen Restschule werden:Gesetzentwurf der Landesregierung kein Beitrag zum Schulfrieden

„Mit der Einführung der Oberschule wird es der Landesregierung nicht gelingen, einen Schulfrieden in Niedersachsen herbeizuführen“, sagte die schulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter nach der öffentlichen Anhörung zur Einbringung des CDU/FDP-Entwurfs für eine Schulgesetzänderung.

"Mit der Einführung der Oberschule wird es der Landesregierung nicht gelingen, einen Schulfrieden in Niedersachsen herbeizuführen", sagte die schulpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Ina Korter nach der heutigen (Donnerstag) öffentlichen Anhörung zur Einbringung des CDU/FDP-Entwurfs für eine Schulgesetzänderung. Der Wunsch vieler Eltern nach einer Gesamtschule werde mit diesem Gesetzentwurf weiter missachtet.

Die Grünen-Politikerin kritisierte, dass die Einrichtung einer Gesamtschule nach dem Willen der Regierungskoalition nur als zusätzliches Angebot neben einer Oberschule und einem Gymnasium zulässig sein solle. Auf dem Lande werde es in vielen Regionen aber gar nicht möglich sein, drei Schulformen parallel anzubieten. Dort werde deshalb die Gründung von Gesamtschulen weiterhin unmöglich sein.

"In der Regel wird die Oberschule nur einen Haupt- und einen Realschulzweig umfassen. Eltern, die ihren Kindern den Weg zum Abitur offenhalten wollen, werden sie dann gleich zu einem Gymnasium schicken", sagte Korter. Die Oberschule könne schnell zur neuen Restschule werden.

Aber auch in den Oberschulen, die einen einzügigen Gymnasialzweig bekommen, werde dieser klar vom Haupt- und Realschulzweig abgegrenzt. "Wiedieses einzügige Gymnasium pädagogisch besser funktionieren soll als eine drei- oder vierzügige Gesamtschule, das ist bis heute das Geheimnis der Landesregierung", sagte die grüne Schulexpertin.

Die Oberschule sei ein "Lockangebot mit Pferdefuß". Um diese Schulformen den Schulträgern schmackhaft zu machen, verspreche die Landesregierung eine Ausstattung mit Ganztagsangebot und Sozialpädagogen. Welche Ressourcen später tatsächlich zur Verfügung stünden, bleibe aber nebulös.

Korter: "Der Gesetzentwurf ist ein krampfhafter Versuch, innerhalb der neuen Oberschule das gegliederte Schulsystem abzubilden und zu konservieren. Das wird schon wegen der zurückgehenden Schülerzahlen nicht gelingen. Das schwarz-gelbe Schulgesetz wird die kommende Landtagswahl nicht überstehen."

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