EXPO Geschäftsführung versagt bei Parksystem kläglich - GRÜNE warnen vor erneuter Aufweichung der Vermarktung

Die GRÜNEN im niedersächsischen Landtag sind empört über den radikalen Kurswechsel der EXPO GmbH beim Vertrieb der Eintrittskarten zu Lasten der Region Hannover. Sie zeigen sich aber auch enttäuscht über das mangelnde Problembewußtsein des Ministerpräsidenten Gabriel, der als Mitglied des Aufsichtsrates nach Ansicht der GRÜNEN auch die Interessen des Landes für eine verträgliche Abwicklung des Massenspektakels wahrzunehmen habe.
Der hannoversche Abgeordnete Enno Hagenah erklärte dazu: "Das Verhalten der EXPO Geschäftsführung kann man nur noch als inkompetent, autistisch und arrogant bezeichnen." Acht Jahre wurde der Öffentlichkeit eine verträgliche Lenkung und Verteilung der erwarteten 40 Millionen Besucher zugesagt. Dann wurde zunächst vor einem Jahr durch die Ausgabe von 5 Millionen ungebundenen Karten das ticketing gekippt. Dann verkündete die EXPO 3 Monate vor Eröffnung, sie halte zusätzlich zwölf Millionen Karten an Tageskassen bereit. Dies bedeutet nichts anderes als 17 Millionen nicht vorangemeldete potentielle Besucher. Nun wird sechs Wochen vor Eröffnung die noch übrig gebliebene Reststeuerung der Anreise durch die Vorgabe, mindestens drei Eintrittskarten für einen Parkplatz vorweisen zu müssen, aufgegeben. "Das macht den EXPO Anreiseverkehr zur Mega CeBit mit vervielfachtem Chaosrisiko," so Hagenah.
Er forderte den Ministerpräsidenten Gabriel auf, die Verantwortung seiner Aufsichtsratstätigkeit ernst zu nehmen und gemeinsam mit Oberbürgermeister Schmalstieg ein Veto gegen den unverantwortlichen Crash Kurs der EXPO einzulegen. Niemand wolle ihn zum Parkwächter machen, aber Interessenwächter müsse er schon sein, wenn er ein Mandat im EXPO-Aufsichtsrat für Niedersachsen wahrnehme, so Hagenah.
Aus aktuellem Anlaß senden die GRÜNEN ihren dieswöchigen Breuel-Brief mit offenen Fragen zum Schwerpunktthema Verkehr bereits heute ab.
Hagenah: "Die aktuellen EXPO-Hiobsbotschaften zu den Themen Finanzen und Verkehr haben deutlich gemacht, wie sinnvoll es ist, auch noch kurz vor Eröffnung der EXPO die Geschäftsführung erneut mit den offenen Problemen der Veranstaltung zu konfrontieren. Wer in den vergangenen Tagen so viele Zusagen auf den Kopf gestellt hat, wird auch umgekehrt noch die Möglichkeit haben, positive Wendungen zu vollziehen. Wir wollen nichts unversucht lassen, auch wenn Frau Breuel in einer ersten Reaktion wegen vorgeblicher Überlastung pauschal abgewiegelt hat. All diejenigen, die jetzt den Kopf in den Sand stecken, werden später nicht sagen können, sie hätten von nichts gewußt."