Pressemeldung Nr. 33 vom

Semesterstart an Universitäten:Eva Viehoff: Studierende und Hochschulen brauchen mehr Unterstützung des Landes bei Digitalisierung

Am kommenden Montag starten nun auch die Universitäten in Niedersachsen in das Sommersemester.

Darum geht‘s

Am kommenden Montag starten nun auch die Universitäten in Niedersachsen in das Sommersemester. Aufgrund der Corona-Krise erstmals komplett online. Schon seit dem 16. März haben die Fachhochschulen den Online-Lehrbetrieb aufgenommen. Für den reibungslosen Ablauf dieses Online-Semesters benötigen die Hochschulen und Universitäten mehr Unterstützung durch die Landesregierung.

Das sagen die Grünen

Eva Viehoff, wissenschaftspolitische Sprecherin

„Es ist schon bedenklich, wie wenig Initiative das Wissenschaftsministerium ergreift, um – ähnlich wie an den Schulen – den Studienbetrieb unter den Bedingungen der Corona-Pandemie an’s Laufen zu bringen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Wissenschaftsminister Hochschulen und Studierende im Stich lässt.

Mit viel Engagement und Kreativität haben die Hochschulen erreicht, dass kaum Zeit verloren gegangen ist bei der Umstellung auf Online-Lehre. Die von der Landeshochschulkonferenz (LHK) vorgelegte Digitalisierungsstrategie und die darin beschriebenen Sofortmaßnahmen müssen nun vom Land unterstützt und finanziert werden. Laut LHK bedarf es zur Anschaffung neuer Hard- und Software, für Schulungen und für einen erhöhten Datenschutz Investitionen im zweistelligen Millionenbereich. Die Hochschulen können diese hohen Mehrausgaben nicht aus ihren bereits knapp kalkulierten Haushalten finanzieren.

Auch für viele Studierende ist die Situation schon jetzt mehr als prekär. Bundesweit haben nur ca. 13 Prozent der Studierenden Anspruch auf BAföG. Die Mehrzahl der Studierenden finanziert das Studium vollständig oder teilweise über (Mini-)Jobs, die in der Corona-Krise zu großen Teilen weggefallen sind. Wir Grüne fordern, dass Minijobs mit in die Kurzarbeiterregelung mit aufgenommen werden, und Studierende zumindest zeitlich begrenzt Zugang zu Leistungen im SGB II haben, auch wenn sie weiter immatrikuliert sind. Besonders hart betroffen sind Studierende aus dem nicht europäischen Ausland. Für sie braucht es dringend einen Fonds zur finanziellen Unterstützung. Hier muss das Land vor allem den Studierendenwerken in Niedersachsen zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.

Für die Hochschulen und die Studierenden ist dies kein normales Semester. Daher fordern wir nicht nur, dass das Sommersemester 2020 wie in anderen Bundesländern nicht zur Regelstudienzeit gezählt wird, sondern darüber hinaus die Aussetzung der Langzeitstudiengebühren für das laufende Semester.“

Zurück zum Pressearchiv