Statement:Eva Viehoff: Lokalen Handel zukunftsorientiert aufstellen anstatt sonntags zu öffnen

Verkaufsoffene Sonntage würden den Konsum nur verteilen und nicht zwangsläufig erhöhen. Aktuell sind viele Menschen in Kurzarbeit oder müssen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Da wird das Geld eher zusammengehalten als ausgegeben.

Zu den in Niedersachsen geplanten zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntagen ohne konkrete Anlässe sagt Eva Viehoff, Sprecherin für Arbeitsmarkt der Grünen im Landtag:

Mit dem Lockdown in der Corona-Krise sind die Wettbewerbsnachteile des lokalen stationären Handels gegenüber dem Onlinehandel in der Krise noch verstärkt worden. Aber verkaufsoffene Sonntage sind nicht geeignet, den lokalen Konsum anzukurbeln. In der Krise gilt, was schon vor der Krise galt: Wer das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Arbeitsruhe aussetzen will, braucht sehr gute Gründe. Verkaufsoffene Sonntage würden den Konsum nur verteilen und nicht zwangsläufig erhöhen. Aktuell sind viele Menschen in Kurzarbeit oder müssen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Da wird das Geld eher zusammengehalten als ausgegeben.

Wichtiger als eine erneute Diskussion über Sonntagsöffnungen für den Einzelhandel ist eine grundsätzliche Stärkung kleiner lokaler Unternehmen. Die Wettbewerbsnachteile gegenüber dem Onlinehandel ließen sich beispielsweise damit reduzieren, wenn endlich für kostendeckende Versandpreise gesorgt würde, inklusive einer anständigen Bezahlung der Paketbot*innen. Zudem sollte - wie in unserem sozial-ökologischen Konjunktur- und Investitionsprogramm gefordert - der Aufbau digitaler regionaler Lieferplattformen finanziell unterstützt werden. So wäre Shopping vor Ort genauso komfortabel wie im Online-Handel. Das stärkt den lokalen Handel in der Krise und darüber hinaus.

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