Pressemeldung Nr. 297 vom

Doppeltes Spiel der CDU bei Erdverkabelung

„Während der hessische Ministerpräsident Roland Koch öffentlich Zweifel an der Machbarkeit des Wulffschen Gesetzentwurfs äußert, blockiert Wirtschaftsminister Michael Glos alle Planungen auf Bundesebene", kritisiert Stefan Wenzel.

Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat der CDU vorgeworfen, in der Frage der Erdverkabelung bundesweit ein doppeltes Spiel zu betreiben.  "Während der hessische Ministerpräsident Roland Koch öffentlich Zweifel an der Machbarkeit des Wulffschen Gesetzentwurfs äußert, blockiert Wirtschaftsminister Michael Glos alle Planungen auf Bundesebene und lässt den Gesetzentwurf zum EEG teilweise schwärzen", sagte der Grünen-Politiker am Montag (heute) in Hannover. Jetzt werde sich zeigen, ob der niedersächsische Regierungschef seinen eigenen Laden im Griff hat. Wenzel: "In Niedersachsen blenden und in Berlin und Wiesbaden blockieren: Damit darf die CDU nicht durchkommen."

Die heutige Landtagsanhörung zu den vorliegenden Entwürfen für ein Niedersächsisches Erdkabelgesetz habe eindeutig ergeben, dass Hochspannungsleitungen zukünftig unterirdisch verlegt werden müssen. "Erdkabel sind technisch machbar und wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben", erklärte der energiepolitische Sprecher der Grünen Hans-Joachim Janßen.

In der Anhörung sei auch deutlich geworden, dass mit einem weiteren Netzausbau auf der Höchstspannungsebene zu rechnen sei. Weil Strom zukünftig immer weiter entfernt von den Verbrauchszentren, etwa in Windparks auf hoher See erzeugt werde, müsse er zu den Verbrauchszentren durchgeleitet werden.  Es sei nicht vertretbar, die Gesundheit der Menschen durch elektromagnetische Strahlungen der Freileitungen weiter zu gefährden, Natur und Landschaft noch stärker zu zerschneiden und die Lebensqualität der Menschen weiter einzuschränken.

Die Grünen setzen sich für eine vollständige unterirdische Verkabelung der Übertragungsnetze ein. Zudem sei der Aufbau eines transeuropäischen Höchstspannungsgleichstromnetzes notwendig, um in Zukunft Windstrom, Solarstrom und Strom aus Wasserkraft, der in verschiedenen Teilen Europas anfalle, zu den Verbrauchern transportieren zu können. Auch dieses Netz müsse unterirdisch oder im Meer verlegt werden.

Zurück zum Pressearchiv