Pressemeldung Nr. 92 vom

GRÜNE fordern Maßnahmenplan 2011:Doppelter Abiturjahrgang droht Himmelfahrtskommando zu werden

Nach der Unterrichtung im Wissenschaftsausschuss des Landtages sehen sich die Grünen in ihren schlimmsten Befürchtungen zur Entwicklung der Lage an den Hochschulen bestätigt. Noch nicht einmal die Bedarfe an Studienplätzen und zusätzlichen Lehr- und Raumkapazitäten seien bislang ermittelt worden.

Nach der heutigen (Donnerstag) Unterrichtung im Wissenschaftsausschuss des Landtages sehen sich die Grünen in ihren schlimmsten Befürchtungen zur Entwicklung der Lage an den Hochschulen bestätigt. "Es gibt keinen konkreten Maßnahmenplan mit dem die Landesregierung dem Ansturm der Studierenden aus dem Doppel-Abi-Jahr 2011 begegnen will", sagte die hochschulpolitische Sprecherin Gabriele Heinen-Kljajic nach der Sitzung in Hannover. Noch nicht einmal die Bedarfe an Studienplätzen und zusätzlichen Lehr- und Raumkapazitäten seien bislang ermittelt worden. "Wenn nicht umgehend mit der Planung begonnen wird, werden die Hochschulen 2011 keine Chance haben, den Ansturm von Studienbewerbern zu bewältigen", sagte die Grünen-Politikerin. "Die bisher im Hochschulpakt geplante Aufstockung von Studienplätzen ist allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein."

Heinen-Kljajic verwies in diesem Zusammenhang auf eine neue Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), nach welcher der Bedarf an Studienplätzen noch deutlich höher ausfällt und vor allem länger anhalten wird, als erwartet. So prognostiziert das CHE für die Jahre 2011 und 2012 ein Defizit von 7000 Studienplätzen in Niedersachsen. Heinen-Kljajic: "Angesichts dieser Datenlage wird die Tatenlosigkeit der Landesregierung dramatische Konsequenzen haben. Tausende von AbiturientInnen, denen zuvor ein Jahr ihrer Schulzeit abgetrotzt wurde, damit sie früher mit dem Studium anfangen können, werden ohne Studienplatz bleiben. Und die, die noch einen Platz erhalten, werden chaotische Zustände an den Hochschulen vorfinden." In der Folge müsse damit gerechnet werden, dass enttäuschte AbiturientInnen auf den Ausbildungsmarkt ausweichen und dort verstärkt die Real-, Haupt- und Förderschüler verdrängen.

"Die abwartende Haltung des alten und neuen Wissenschaftsministers lässt die Zukunft mehrere Ausbildungsjahrgänge zu einem Himmelfahrtskommando werden", sagte die Grünen-Politikerin. Um den dringenden Handlungsbedarf deutlich zu machen, will Heinen-Kljajic mit einer Großen Anfrage jetzt den konkreten Stand der Prognosen und weiteren Planungen des Ministeriums klären und für mehr Tempo in der Bearbeitung sorgen.

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