Statement:Christian Meyer - Bundeswehr kündigt wieder Waffentests im Moor an

„Die Bundeswehr hat den Schuss nicht gehört. Ohne Aufarbeitung der vielen Fehler bei der Bekämpfung des großen Moorbrandes, der halb Niedersachsen einnebelte, darf es keine neuen Waffentests geben.“

Die Bundeswehr hat angekündigt ab Januar 2019 den Schießbetrieb auf dem teilweise abgebrannten Moorgelände bei Meppen aus wirtschaftlichen Gründen uneingeschränkt wieder aufzunehmen. Dazu sagt Christian Meyer, natur- und brandschutzpolitischer Sprecher:

„Die Bundeswehr hat den Schuss nicht gehört. Ohne Aufarbeitung der vielen Fehler bei der Bekämpfung des großen Moorbrandes, der halb Niedersachsen einnebelte, darf es keine neuen Waffentests geben. Auch die Landesregierung, die ja öffentlich die zahlreichen Mängel beim Brandschutz beklagt hat, muss sich bei der Bundeswehr für eine Schießpause einsetzen. Statt eines ‚Weiter So und Augen Zu‘, brauchen wir die zugesagte konsequente Aufarbeitung und eine Klärung darüber, was beim Moorbrand alles schief gegangen ist, warum tagelang keine Luftmessungen gemacht wurden. Alles andere ist grob fahrlässig und öffnet neuen Brandkatastrophen Tür und Tor. Die Bundeswehr bricht das Moratorium, ohne dass es Konsequenzen etwa für die Verantwortlichen gibt. Auch ist der Umwelt- und Klimaschaden weder beziffert, noch ein Konzept für die Wiederherstellung des Schadens erstellt.“

Zum Hintergrund

Beim größten Moorbrand der letzten Jahre wurden Unmengen an Schadstoffen zu Lasten der Bevölkerung emittiert und wertvolle Hochmoorflächen unwiederbringlich zerstört. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche der Bundeswehr wegen fahrlässiger Brandstiftung und diversen Umweltdelikten. Gleichzeitig wurden von Bundesverteidigungsministerin von der Leyen eine „Entschuldigung“ ausgesprochen und umfangreiche Konsequenzen angekündigt, damit dies nicht wieder vorkommt. Nun hat die Bundeswehr angekündigt, ab Januar aus zwingenden Gründen wieder in den regulären Schießbetrieb überzugehen

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