Pressemeldung Nr. 452 vom

Birkners Auenprogramm Tiefpunkt niedersächsischer Naturschutzpolitik

Die Landtagsgrünen haben das von Umweltminister Birkner vorgestellte „Niedersächsische Auenprogramm“ als Tiefpunkt der niedersächsischen Naturschutzpolitik kritisiert.

Die Landtagsgrünen haben das heute (Mittwoch) von Umweltminister Birkner vorgestellte „Niedersächsische Auenprogramm“ als Tiefpunkt der niedersächsischen Naturschutzpolitik kritisiert. „Ohne Beteiligung der unteren Naturschutz- und Wasserbehörden, der Kommunen, der Naturschutzverbände und sogar ohne Absprache mit dem eigenen Landesbetrieb NLWKN werden die vier bereits bestehende Naturschutzprogramme lediglich mit einem wolkigen Titel versehen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer in Hannover. Die per Hochglanzbroschüre verbreiteten Ziele seien lediglich Absichtserklärungen; es sei nicht im Ansatz erkennbar, wie diese erreicht werden sollen. Der Grünen-Politiker kritisierte die fehlende Strategie zur Stärkung der biologischen Vielfalt, die auch eine Vernetzung und Renaturierung von Flussuferräumen beinhalte.

„Auch die finanzielle Ausstattung des Naturschutzes in Niedersachsen ist so unzureichend wie eh und je“, sagte Meyer.
Der Grünen-Politiker wies darauf hin, dass der Schutz und die Renaturierung von Auen vor allem auch eine andere Landwirtschaftspolitik in Niedersachsen erfordere. „Solange die Gewässerrandstreifen weiterhin mit Düngern und Pestiziden bearbeitet werden können, sind auch die Auen geschädigt“, sagte Meyer. Allein mit den Instrumenten und den geringen Finanzmitteln des Naturschutzes ließen sich die zerstörerischen Eingriffe der industriellen Landwirtschaft in die Auenlandschaften nicht beheben.

Völlig unzureichend sind nach Ansicht Meyers die im Programm festgelegten Ziele zum Schutz der niedersächsischen Moore, bei denen nur ein kleiner Teil der Niedermoore von der Gebietskulisse des Auenprogramms erfasst würden. Meyer:„CDU und FDP haben das größte Torfabbauprogramm des Landes verursacht. Allein 12 Prozent der Treibhausgase entstehen auf Moorböden, die landwirtschaftlich genutzt werden.“

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