Statement:Anja Piel zur Anklageerhebung gegen VW-Manager

Die Frage, ob der amtierende Aufsichtsratschef und der Konzernchef in einem laufenden Strafprozess noch ihr Amt frei von Belastungen ausüben können, muss der Aufsichtsrat noch einmal neu bewerten, wenn die Anklage zugelassen wird. Da sind besonders auch die Aufsichtsräte Weil und Althusmann als Vertreter des Landes Niedersachsen in großer Verantwortung.

Zur Anklageerhebung der Braunschweiger Staatsanwaltschaft gegen den VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Pötsch, VW-Chef Diess und seinen Vorgänger Winterkorn erklärt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Anja Piel:

Die Verantwortung für den Dieselskandal muss selbstverständlich juristisch sauber aufgeklärt werden. Der Betrug an zigtausend Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie der jetzt in Rede stehende mögliche Anlagebetrug haben das Image von Volkswagen schwer beschädigt. Wer dafür verantwortlich war, muss am Ende auch dafür zur Verantwortung gezogen werden.

Die Frage, ob der amtierende Aufsichtsratschef und der Konzernchef in einem laufenden Strafprozess noch ihr Amt frei von Belastungen ausüben können, muss der Aufsichtsrat noch einmal neu bewerten, wenn die Anklage zugelassen wird. Da sind besonders auch die Aufsichtsräte Weil und Althusmann als Vertreter des Landes Niedersachsen in großer Verantwortung. Das Unternehmen muss über die juristische Aufarbeitung hinaus nicht nur die Transformation zu einem klimafreundlichen Autobauer dringend schaffen.

Ebenso dringend braucht der Konzern ein anderes Klima in der Unternehmenskultur: mit einer offenen Fehlerkultur, mehr Transparenz und mehr Verantwortungsbereitschaft auf allen Managementebenen. Nur so kann das Unternehmen das massiv verloren gegangene Vertrauen wieder zurückgewinnen. Die Beschäftigten dürfen nicht die Fehler des Managements bis hinauf in die Spitze mit ihren Jobs bezahlen.

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