Statement:Anja Piel zu Antiziganismus einer Hamelner Wohnungsgenossenschaft

„Der Vermerk der Hamelner Wohnungsgenossenschaft beweist, was viele Menschen mit nicht deutschem Namen oder dunkler Haut immer wieder erleben müssen, und doch selten beweisen können.“

© Markus Sommer - flickr.com

Eine Hamelner Wohnungsgenossenschaft hat den Antrag einer Bürgerin auf eine Unterkunft schriftlich abgelehnt. In dem Schreiben wurde offenbar vergessen, einen internen Vermerk „leichter Zigeunereinschlag; besser nichts anbieten!“ zu entfernen. Dazu sagt Anja Piel, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag:

„Der Vermerk der Hamelner Wohnungsgenossenschaft beweist, was viele Menschen mit nicht deutschem Namen oder dunkler Haut immer wieder erleben müssen, und doch selten beweisen können: Dass sie rassistisch diskriminiert werden. Wir sollten nicht glauben, dass es in anderen Fällen anders läuft, nur weil keine Belege dafür erbracht werden können.

Insbesondere die Sinti und Roma werden als Minderheit immer noch und immer wieder ausgegrenzt. In der Schule, am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche erleben sie häufig Diskriminierung und Anfeindungen. Umso wichtiger ist es, dass sie Ansprechpartner haben, die sie unterstützen. Die Große Koalition in Niedersachsen hat die Förderung von Projekten der sozialen Teilhabe von Sinti und Roma auslaufen lassen, und die landesweiten Mittel deutlich gekürzt. Der aktuelle Fall in Hameln zeigt, dass diese Kürzungen zurückgenommen werden und endlich tragfähige Strukturen unter Einbeziehung der Verbände aufgebaut werden müssen.

Morgen setzt der Bundestag eine Expertenkommission für Strategien gegen Antiziganismus ein. Wir fordern die Landesregierung auf, dass auch sie sich an der Entwicklung derartiger Strategien beteiligt.“

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