Statement :Anja Piel: Kinderschutz als Querschnittsaufgabe in der Landesverwaltung verankern

Wir müssen Kinderschutz endlich als Querschnittsaufgabe in der Landesverwaltung verankern und eine umfangreiche Fortbildung und bessere Vernetzung der Akteur*innen vor Ort ermöglichen. Nur so kann Hilfe schnell dort ankommen, wo sie dringend gebraucht wird.

Zur heutigen Kinderschutz-Anhörung im Sozialausschuss des Landtages erklärt Anja Piel, Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion:

In der Anhörung ist deutlich geworden, dass wir beim Kinderschutz vor größeren  Herausforderungen stehen: Wir müssen Kinderschutz endlich als Querschnittsaufgabe in der Landesverwaltung verankern und eine umfangreiche Fortbildung und bessere Vernetzung der Akteur*innen vor Ort ermöglichen. Nur so kann Hilfe schnell dort ankommen, wo sie dringend gebraucht wird.

Derzeit müssen Kinder und Jugendliche im Durchschnitt acht Personen ansprechen, bevor sie Gehör finden und Hilfe bekommen. Unabhängige und gut erreichbare Ombudsstellen könnten Abhilfe schaffen! Am Konzept dieser Ombudsstellen müssen Kinder und Jugendliche mitarbeiten.

Eindeutig ist: Die Jugendämter in Niedersachsen brauchen zum Teil personelle aber vor allem fachliche Stärkung. In laufenden Ermittlungsverfahren müssen Opfer von Gewalt vor Retraumatisierungen besser geschützt werden. Andere Bundesländer machen in ‚Childhood-Häusern‘ bereits vor, wie etwa Vernehmungen kindgerecht gestaltet werden können und Opfer besser geschützt werden. Wir brauchen flächendeckend bessere Standards und Fortbildungen, die regelmäßig wieder aufgefrischt werden müssen!

Dass Sozialministerin Reimann vor diesem Hintergrund im Haushaltsplanentwurf 2020 die Mittel für den Kinderschutzbund gekürzt hat, ist ein fatales Signal für alle Kinder, die Gewalt erfahren.

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