Liebe Freundinnen und Freunde,
Gemeinsam mit dem Landesverband und der Grünen Landesgruppe im Bundestag haben wir diese Woche ein umfangreiches sozial-ökologisches Konjunkturpaket vorgestellt. Denn die Entscheidungen, die heute über Konjunktur- und Investitionsmaßnahmen getroffen werden, werden die Zukunft unserer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. Wir wollen, dass jetzt massiv in einen klima- und sozial gerechten Umbau der Gesellschaft, der öffentlichen Infrastruktur und der Wirtschaft investiert wird, nur so kann die sozialökologische Transformation vorankommen. CDU und SPD schaffen es weder im Bund noch im Land, hier die entscheidenden Schritte zu gehen. Alle bisherigen Maßnahmen haben eine massive sozialpolitische Schlagseite: wie kann man 130 Milliarden Euro ausgeben und mit keiner Maßnahme die Ärmsten in der Gesellschaft berücksichtigen? Die Kommunen sind derzeit die tragende Säule in der Krise und sie sind über Gebühr finanziell belastet. Für die Kommunen fordern wir deshalb einen Rettungsschirm aus Soforthilfe und Investitionsfonds. Das komplette Paket ist mit diesem Newsletter verlinkt. Wer sich in 30 Sekunden informieren möchte, sollte sich das Video der Abgeordneten anschauen.
Was wir beim Schlachthof Tönnies an der niedersächsischen Grenze derzeit erleben, kann uns nur erschrecken. Auch die Zustände in einem Göttinger Wohnhaus, in dem 25 Prozent der Getesteten infiziert sind, müssen allen zu denken geben! Es ist jetzt entscheidend, die Maßgaben des Arbeitnehmer*innen- und auch des Wohnraumschutzes unter Berücksichtigung eines konsequenten Infektionsschutzes festsetzen und vor allem zu kontrollieren. Hier sind erhebliche Lücken, die immer wieder zutage treten – und wie wir sehen, haben diese drastische Auswirkungen.
Schon im Januar 2019 haben wir unseren Antrag für kostenlosen oder günstigen ÖPNV für Jugendliche in Schule, Ausbildung oder im Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr (FSJ/FÖJ) in Niedersachsen auf den Weg gebracht und viel Zustimmung erfahren. Die versprochene Umsetzung lässt immer noch auf sich warten! Gemeinsam mit dem Sprecherteam des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Niedersachsen haben wir unsere Forderung deshalb noch einmal erneuert. Gerade in der Corona-Krise ist ein solcher Schritt nicht nur ein Gewinn für junge Menschen, sondern auch eine wichtige Maßnahme zur Stärkung des ÖPNV.
Diese Woche sind natürlich auch viele Nicht-Corona-Themen hochgeploppt: Der Verfassungsschutz hat einmal mehr deutlich gemacht, dass das interne Kontrollmanagement sowie die parlamentarische Kontrolle gestärkt werden müssen. Über längere Zeit wurde ein falscher Mensch in sensibelsten Bereichen überwacht. Wieder ein unfassbarer Skandal! Beim Thema Pflegekammer bekleckert die Sozialministerin Reimann sich nicht mit Ruhm – neben dem Datenskandal gibt es auch nach sechs Monaten noch immer keine Perspektive, wie die 6 Millionen Euro für die Beitragsfreiheit ausgezahlt werden. Gerade jetzt brauchen Pflegekräfte eine starke Interessenvertretung. Doch dieses Vorgehen trägt leider nicht zur Akzeptanz bei.
Seit dieser Woche kann man nun die Corona-Warn-App auf das Handy laden. Es ist gut, dass viele grüne Forderungen bezüglich des Datenschutzes umgesetzt wurden. Was jetzt noch fehlt, ist ein Gesetz für die Corona-Warn-App. Die Freiwilligkeit der Nutzung muss gewährleistet sein. Dennoch: Viele Menschen sollten diese App nutzen – denn dann kann sie ein wichtiger Schritt zur weiteren Eindämmung des Corona-Virus sein. Ich habe sie schon heruntergeladen – ich hoffe, ihr auch. In diesem Sinne, passt weiter aufeinander auf.
Eure Julia
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