Liebe Freundinnen und Freunde,
mit unserer <link presse/pressemeldungen/artikel/anja-piel-vielfalt-der-brauereien-erhalten.html>Aktuellen Stunde zum Bier</link> haben wir in dieser Woche einen Volltreffer gelandet – zumindest, was die Berichterstattung angeht. Das macht mich ein bisschen nachdenklich. Wir reden seit Jahren über Bio-Patente und darüber, dass es ein Problem ist, wenn Pflanzensorten und Tierarten als Erfindung gelten können. Aber erst mit Bier als Aufhänger kommen wir damit durch. Woran liegt das? Daran, dass die Verteilung der BiertrinkerInnen im Parteienspektrum etwas ausgeglichener ist, als die der Bio-EinkäuferInnen? Daran, dass beim Thema Bier alle fröhlicher werden? Oder daran, dass man uns Grünen für zu fein für solche Themen hält und wir deshalb den Überraschungserfolg auf unserer Seite hatten?
Das Thema ist übrigens ernst. Wenn die großen Brauereikonzerne bestimmte Gerstesorten patentieren können, haben sie einen Wettbewerbsvorteil. Einen weiteren. Sie können auf die Landwirte Druck ausüben, vor allem aber auf die unabhängigen Brauereien. Und am Ende leiden die BiertrinkerInnen, denn Vielfalt am Markt ist auch Vielfalt auf dem Tisch.
Wirklich erstaunt hat mich, dass das Europäische Patentamt Patente auf Pflanzen und Tiere vergibt, obwohl das Europäische Parlament ihm das eigentlich verbietet. Angeblich gibt es da unterschiedliche Rechtsauffassungen. Aber dann müsste doch die Europäische Kommission für Rechtssicherheit sorgen und die Bundesregierung müsste sich eigentlich auch einschalten. Das hatte sich die GroKo in Berlin eigentlich auch vorgenommen, es dann aber doch nicht geschafft.
Beim Thema Bier waren sich im Landtag alle einig, dass Braugerste nicht patentiert gehört. Aber den Bekenntnissen müssen auch Taten folgen. Und da zeigt sich dann doch der Unterschied zwischen den Parteien. Wir bleiben dran, auch wenn’s wieder um Tomaten und Brokkoli geht.
Herzliche Grüße
Eure Anja
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