Pressemeldung Nr. 153 vom

Auch US-Studie nährt Zweifel an Gorleben:Staudte: Salz ist kein sicheres Endlagermedium

„Große Teile der Fachwelt stellen Salz als Endlagermedium immer wieder in Frage, doch die Endlagersuchkommission setzt bislang unbeirrt darauf. Schon in der nächsten Sitzung soll in der Arbeitsgruppe 3 über die geologischen Anforderungen für die Endlagerung entschieden werden“, so Miriam Staudte.

Darum geht’s

Salz ist kein sicheres Endlagermedium für radioaktive Abfälle, das unterstreicht auch eine aktuelle US-Studie, die in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weisen nach, dass Salz aufgrund seiner Verformbarkeit und Porosität Risse bildet. Dies ist bei der Endlagerung eine Gefahr, denn durch diese Wegsamkeiten können Wasser- und Gasflüsse Radioaktivität an die Oberfläche transportieren.

Das sagen die Grünen

Miriam Staudte , atompolitische Sprecherin

 „Große Teile der Fachwelt stellen Salz als Endlagermedium immer wieder in Frage, doch die Endlagersuchkommission setzt bislang unbeirrt darauf. Schon in der nächsten Sitzung soll in der Arbeitsgruppe 3 über die geologischen Anforderungen für die Endlagerung entschieden werden.“

„Die Arbeitsgruppe hält starr am Konzept des so genannten einschlusswirksamen Gebirgsbereichs fest, das auf die angebliche Verschlusswirksamkeit von Salz fußt. Die tonangebende Mehrheit der beteiligten Wissenschaftler will offenbar ihre bisherige Arbeitspraxis nicht in Frage stellen. Ich halte es für zwingend notwendig, dass in diesem Zusammenhang Anregungen des niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel wie die Forderung nach einem verpflichtenden Deckgebirge weiter verfolgt werden. Ziel einer verantwortungsvoll arbeitenden Kommission muss doch sein, auch mit Blick auf nachfolgende Generationen, Kriterien zu entwickeln, die dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.“

Zum Hintergrund

Bis Mitte des Jahres 2016 soll die Kommission zur Lagerung hochradioaktiver Abfälle das Standortauswahlgesetz evaluieren und Suchkriterien entwickeln. Die Arbeit der Arbeitsgruppe 3 zu „Gesellschaftlichen und technisch-wissenschaftlichen Entscheidungskriterien sowie Kriterien für Fehlerkorrekturen“ wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Die nächste AG-Sitzung findet am 17. Dezember statt.

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