Pressemeldung Nr. 24 vom

Nährstoffbericht 2015/2016 zu Wirtschaftsdüngern veröffentlicht:Hans-Joachim Janßen: Düngeverordnung muss schleunigst in Kraft treten

„Wir wollen auch in Zukunft sauberes, bezahlbares Trinkwasser haben. Daher kommen wir um eine Reduzierung der Nährstoffe und damit eine Reduzierung der Tierhaltung kaum herum. Der Nährstoffbericht zeigt, dass der Transport von Nährstoffüberschüssen aus viehreichen Regionen in Ackerbauregionen Niedersachsens das Problem nicht löst! Wir haben in Niedersachsen Nährstoffüberschüsse selbst dann, wenn wir die anfallenden Wirtschaftsdünger so optimal wie möglich verteilen."

Darum geht´s

Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat heute (22.02.2017) den von der Landwirtschaftskammer herausgegebenen „Nährstoffbericht in Bezug auf Wirtschaftsdünger 2015/2016“ vorgestellt. Wie aus dem Bericht hervorgeht, konnte eine bessere Verteilung der Wirtschaftsdünger zwar zu einer Reduktion der regionalen Nährstoffüberschüsse beitragen, allerdings besteht selbst bei optimaler Verteilung der Wirtschaftsdünger weiterhin ein landesweiter Nährstoffüberschuss.

Das sagen die Grünen

Hans-Joachim Janßen, agrarpolitischer Sprecher

„Wir wollen auch in Zukunft sauberes, bezahlbares Trinkwasser haben. Daher kommen wir um eine Minderung der Nährstoffe und damit eine Reduzierung der Tierhaltung kaum herum. Der Nährstoffbericht zeigt, dass der Transport von Nährstoffüberschüssen aus viehreichen Regionen in Ackerbauregionen Niedersachsens das Problem nicht löst! Wir haben in Niedersachsen Nährstoffüberschüsse selbst dann, wenn wir die anfallenden Wirtschaftsdünger so optimal wie möglich verteilen."

„Durch die Nährstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft droht beim Trinkwasser ein Kostenanstieg von bis zu 60 Prozent! Diese Kosten der Überdüngungskosten würden am Ende den Bürgerinnen und Bürgern aufgehalst werden. Das ist unvermittelbar! Deshalb ist es gut, dass nun nach langem Zögern der Bundesregierung endlich ein verschärftes Düngerecht umgesetzt wird. CDU und SPD gehen endlich einen kurzen Schritt in die richtige Richtung. Mit uns wäre auch mehr möglich gewesen!“

Zum Hintergrund

Heute stellte die Landesregierung den Nährstoffbericht 2015/2016 vor. Wie der Bericht darlegt, konnte eine erneute Steigerung der Wirtschaftsdüngerverbringung Nährstoffüberschüsse auf regionaler Ebene teilweise reduzieren. Nach wie vor ist die Verteilung der Wirtschaftsdünger jedoch unzureichend, und die Verbringung der Wirtschaftsdünger allein kann aufgrund der absoluten Mengenüberschüsse das Nährstoffproblem nicht lösen. Wichtige Instrumente wie die DüVO wurden vom Bundeslandwirtschaftsministerium jahrelang blockiert. Nun hat der Bundestag hat am 16. Februar 2017 in der 2. und 3. Lesung für die Reform des Düngegesetzes gestimmt. Die Änderung des Düngegesetzes ist erforderlich, um die Düngeverordnung novellieren zu können.

Am 10. März 2017 soll das Düngegesetz am 31. März 2017 die novellierte Düngeverordnung im Bundesrat verabschiedet werden. Durch eine GRÜNE Initiative über den Bundesrat konnten zahlreiche Verbesserungen für den Grundwasserschutz erreicht werden: Die Gärreste aus der Biogaserzeugung werden nun auf den 170 kg N/ha-Grenzwert angerechnet, die Stoffstrombilanz und die effizientere Kontrolle der Wirtschaftsdüngerströme durch die Düngebehörden sind wichtige Schritte für einen bedarfsgerechteren Düngereinsatz.

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